Wie sinnvoll ist eine Solaranlage mit Ost-West-Ausrichtung?
Inhaltsverzeichnis:
ToggleSie überlegen, eine Solaranlage zu installieren und fragen sich, ob eine Ost-West-Ausrichtung sinnvoll ist? In diesem Artikel werden wir detailliert auf das Thema eingehen. Wir klären, ob sich eine Ost-West-Ausrichtung bei Photovoltaik lohnt, wie hoch der Ertrag ist sowie welche Dachneigung und PV-Module am besten geeignet sind. Zudem erklären wir, was zu beachten gilt und welche Faktoren für den Ertrag wichtig sind.
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Solaranlage mit Ost-West Ausrichtung: das Wichtigste in Kürze!
Gute Alternative zur Südausrichtung
Optimierter Eigenverbrauch
Effiziente Nutzung der Morgen- und Abendsonne
-
Große Flexibilität bei begrenzter Dachfläche
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Die Stromproduktion ist gleichmäßiger
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Auch gut für Flachdächer geeignet
Was ist eine Ost-West-Ausrichtung?
Die Ost-West-Ausrichtung bezeichnet die Installation von PV-Modulen auf beiden Dachhälften, also nach Osten und Westen hin. Diese Anordnung ermöglicht eine gleichmäßige Sonneneinstrahlung über den Tag verteilt, anstatt sich nur auf die südliche Ausrichtung zu konzentrieren. Eine Solaranlage mit Ost-West-Ausrichtung erhöht die morgendliche und abendliche Stromproduktion, wodurch der Eigenverbrauch verbessert wird.
Die nach Osten ausgerichteten Module produzieren den meisten Strom am Morgen, während die nach Westen ausgerichteten Module die höchsten Erträge am Nachmittag und Abend erzielen.
Lohnt sich Photovoltaik bei Ost-West-Ausrichtung?
Eine Photovoltaik mit Ost-West-Ausrichtung lohnt sich. Die Solaranlage erzeugt etwa 85% des Ertrages einer exakt nach Süden ausgerichteten Anlage, bei gleicher Modulanzahl. Die Ost-West-Ausrichtung hat jedoch den Vorteil, dass beide Dachhälften mit PV-Modulen belegt werden können. So ist sogar eine höhere Leistung möglich, da die Fläche besser ausgenutzt wird.
Eine Ost-West-Ausrichtung ist ebenfalls sinnvoll, um den Eigenverbrauch des Solarstroms zu steigern. Der Strom wird nämlich dann erzeugt, wenn auch der größte Strombedarf im Haushalt besteht – und zwar morgens und abends. Zudem ist die Stromerzeugung so gleichmäßiger über den Tag verteilt und konzentriert sich nicht nur auf die Mittagsstunden.
Welcher Ertrag bei Ost-West-Ausrichtung?
Wie hoch der Ertrag bei einer Ost-West-Ausrichtung ist, hängt auch von der Neigung des Daches, beziehungsweise der PV-Module ab. Dabei gilt, wenn beide Dachflächen genau nach Ost und West ausgerichtet sind, erzeugen auch beide den gleichen Ertrag. Weicht die Ausrichtung etwas nach Süden und Norden ab, ändern sich die Erträge je Dachhälfte. Dazu einmal ein Beispiel:
Eine 5 kWp PV-Anlage mit einer Ausrichtung nach 60° Süd-Ost und 120° Nord-West erzeugt bei einer Dachneigung von 30° gut 81,5 % des Ertrages einer optimal nach Süden ausgerichteten Anlage. Bei einer Leistung von 5 kWp sind das 4.075 kWh Solarstrom im Jahr. In der nachfolgenden Tabelle können Sie den Ertrag in Prozent je nach Ausrichtung und Neigung ablesen.
Der Ertrag einer PV-Anlage mit Ost-West-Ausrichtung im Tagesverlauf
Eine PV-Anlage mit Ost-West-Ausrichtung erzeugt bereits früher am Tag Strom als eine klassische Süd-Anlage. Die Ostseite produziert am Vormittag ihren größten Anteil an Strom. Über die Mittagszeit erzeugen beide Dachhälften einen soliden Stromertrag, bis dann die Westseite den Großteil ihres Stromertrags am Nachmittag und Abend erzeugt.
Welche Dachneigung für Photovoltaik mit Ost-West-Ausrichtung?
Da die Sonne im Osten und Westen tiefer steht, sowohl am Morgen und Abend als auch in den Wintermonaten, sollte auch die Neigung der Module flacher gewählt sein. Am besten eignet sich eine Neigung zwischen 0° und 30°, da hier die Stromerzeugung ganzjährig am höchsten ist.
Die Vor- und Nachteile einer Ost-West-Ausrichtung
Eine Photovoltaikanlage mit Ost-West-Ausrichtung hat gegenüber einer typischen Südanlage sowohl Vorteile als auch Nachteile:
Vorteile Ost-West-Ausrichtung | Nachteile Ost-West-Ausrichtung |
Strom kann direkt in den Morgen- und Nachmittagsstunden verbraucht werden | Bis zu 20% niedrigerer Ertrag |
Ein Stromspeicher ist nicht nötig, da der Strom sofort genutzt werden kann | Es sind mehr PV-Module für gleichen Stromertrag nötig |
Eigenverbrauch und somit Wirtschaftlichkeit sind höher | Modulkosten sind etwas höher |
Beide Dachseiten werden mit PV-Modulen belegt | Das Dach sollte eine geringere Neigung haben |
Sehr gut für Flachdächer geeignet | |
Stromerzeugung beginnt früher am Tag und dauert länger an |
Photovoltaik mit Ost-West-Ausrichtung steigert den Eigenverbrauch
Eine Solaranlage mit Ost-West-Ausrichtung erhöht den Anteil des Eigenverbrauchs am Solarstrom um 10 bis 20%. In den meisten Haushalten in Deutschland findet der größte Stromverbrauch am Morgen und am späten Nachmittag statt. Hier erzeugt auch die Ost-West-Photovoltaik den meisten Strom, der nun direkt verbraucht werden kann.
Ein Beispiel:
Eine 5 kWp Südanlage erzeugt 5.000 kWh im Jahr. Die Eigenverbrauchsquote beträgt 30%, also 1.500 kWh. Eine Ost-West-Anlage erzeugt etwa 4.250 kWh im Jahr, der Eigenverbrauch liegt jedoch bei 45%, also 1.913 kWh. Trotz geringeren Ertrages ist der selbst verbrauchte Strom bei einer Ost-West-Ausrichtung also höher.
Ist Photovoltaik mit Süd- oder Ost-West-Ausrichtung besser?
Ob eine Photovoltaikanlage mit Ost-West-Ausrichtung oder klassischer Südausrichtung besser ist, hängt von Ihrem individuellen Verbrauchsverhalten ab. Verbrauchen Sie den meisten Strom am Morgen und Abend, lohnt sich wahrscheinlich die Ost-West-Ausrichtung besser. Ist Ihr Verbrauch um die Mittagszeit am höchsten oder Sie wollen möglichst viel Strom erzeugen und gegebenenfalls einen Stromspeicher nutzen, kann die Südausrichtung besser sein.
Natürlich spielen bei der Entscheidung der Ausrichtung auch weitere Faktoren mit. Die Dachflächen müssen zum Beispiel von der Neigung geeignet sein und sollten nicht von anderen Objekten oder Bäumen verschattet werden.
Lohnt sich eine Ost-West-Ausrichtung auf einem Flachdach?
Die Ausrichtung von Photovoltaik-Modulen auf Flachdächern in Ost-West-Richtung ist äußerst lohnend. Im Vergleich zur Südausrichtung kann sie einen erheblichen Mehrertrag von bis zu 40 % liefern. Dieser Mehrertrag resultiert aus der besseren Nutzung des Sonnenverlaufs über den Tag hinweg. Die Module fangen sowohl die Morgen- als auch die Abendsonne ein und erzeugen so kontinuierlich Strom.
Darüber hinaus erfordert die flache Montage der Solarmodule auf Flachdächern weniger Abstand zwischen den Modulreihen, was zu einer geringeren Selbstverschattung führt. Dies ermöglicht eine optimale Nutzung der verfügbaren Dachfläche, was insbesondere auf begrenztem Raum von Vorteil ist. Die Installation gestaltet sich einfacher, da weniger aufwendige Aufständerungen und strukturelle Anpassungen erforderlich sind, was die Gesamtkosten senken kann. Insgesamt ist die Ost-West-Ausrichtung auf Flachdächern eine effiziente und platzsparende Option, um den Energieertrag zu maximieren.
Welche Faktoren sind für den PV-Ertrag wichtig?
Um den PV-Ertrag einer Ost-West-Photovoltaik zu optimieren, spielen Faktoren wie die Wahl der PV-Module und des Wechselrichters sowie die Dachneigung und die Größe der verfügabren Dachfläche eine wichtige Rolle.
PV-Module
Um höchstmögliche Erträge mit einer Ost-West-Anlage zu erzielen, kommt es auf die Wahl der richtigen Soalrmodule an. Bei privaten PV-Analgen sind besonders monokristalline Photovoltaikmodule mit 300 Watt oder 400 Watt beliebt. Diese haben eine hohe Leistung und Wirkungsgrad zu einem guten Preis. Zudem lassen sich die Module einfacher und günstiger installieren als die großen Hochleitungsmodule mit 500 Watt oder mehr.
Wechselrichter
Für die beiden Ausrichtungen, beziehungsweise Dachhälften, müssen keine getrennten Wechselrichter verwendet werden. Der Wechselrichter sollte jedoch zumindest über einen MPP-Tracker verfügen. MPP ist die Abkürzung für Maximum Power Point, was Punkt mit maximaler Leistung bedeutet.Mit MPP-Trackern werden sogennante Mismatching-Verluste werden vermieden.
Mismatch kommt aus dem Englischen und bedeutet “Nichtübereinstimmung”. In Bezug auf die Photovoltaik ist mit Mismatching der Leistungsverlust im Unterschied in der Ausrichtung, Leistung und Neigung der Solarmodule gemeint.
Unter Verwendung von MPP-Wechselrichtern wurden für Ost-West-Anlagen Messungen bei kristallinen Modulen und Dünnschichtmodulen durchgeführt. Die Messungen zeigten, dass die Missmatching-Verluste abhängig von den gewählten Modulen und deren Neigungswinkel sind. Die Mismatching-Verluste sind umso höher, je höher der Neigungswinkel ist.
Dachneigung
Überprüfen Sie, in welchem Winkel Ihre Dachfläche geneigt ist. Der optimale Neigungswinkel beträgt bei einer Ost-West-Ausrichtung zwischen 0° und 30°. Bei einer Südausrichtung liegt das Optmimum bei 30 bis 40°. Hier können Sie Ihre Dachneigung berechnen.
Größe der Dachfläche
Überprüfen Sie auch, wie groß Ihre verfügabre Dachfläche ist, damit Sie kalkulieren können, für wie viele Module Platz ist. Beachten Sie, dass die Sie Objekte wie Dachgauben, Schornsteine und Antennen von der Fläche abziehen müssen. Auch verschatette Stellen sollten nicht mit einberechnet werden. Hier können Sie Ihre Dachfläche berechnen.
Fazit
Eine Solaranlage mit Ost-West-Ausrichtung eine äußerst sinnvolle Wahl sein kann. Sie bietet eine gute Alternative zur Südausrichtung, ermöglicht eine optimierte Nutzung der Sonnenenergie und kann auf Flachdächern sogar einen Mehrertrag von bis zu 40 % erzielen. Eine solche Anlage steigert den Eigenverbrauch, optimiert die Raumausnutzung und bietet eine effiziente Energieerzeugung über den Tag hinweg.
Bei der Planung ist die Auswahl der richtigen Komponenten, wie PV-Module und Wechselrichter, sowie die Berücksichtigung der Dachneigung und -größe entscheidend. Eine sorgfältige Umsetzung in Zusammenarbeit mit Fachleuten kann langfristige Kosteneinsparungen bieten. Wir helfen Ihnen gerne beim Kontakt. Füllen Sie dazu einfach unser komplett kostenloses und unverbindliches Formular aus.