Was ist Eigenverbrauch?

Eigenverbrauch ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Solarenergie verwendet wird und sich auf die Praxis bezieht, den von einem Solarmodul oder einer Solaranlage erzeugten Strom zur Deckung des Energiebedarfs desselben Gebäudes oder derselben Einrichtung zu verwenden, in der die Solarmodule installiert sind.

Mit anderen Worten: Der Eigenverbrauch bezieht sich auf den Verbrauch des von den Solarmodulen erzeugten Stroms vor Ort, anstatt ihn in das Netz einzuspeisen oder an Dritte zu verkaufen.

Der Eigenverbrauch kann ein wirksames Mittel sein, um die Energiekosten zu senken und den wirtschaftlichen Nutzen einer Solaranlage zu erhöhen, da der Gebäudeeigentümer den von den Modulen erzeugten Strom selbst nutzen kann, anstatt ihn aus dem Netz zu beziehen.

Der Eigenverbrauch kann auch dazu beitragen, die Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit der Stromversorgung zu erhöhen, da er den Bedarf an Strom aus dem Netz verringert, der von Ausfällen oder anderen Störungen betroffen sein kann.

Was passiert bei einem Überschuss der Energie?

Nun scheint die Sonne aber nicht rund um die Uhr und gerade über das Jahr verteilt schwanken die Erträge der Photovoltaikanlage deutlich. Während im Sommer tagsüber zu viel Energie erzeugt wird, reichen die Erträge in der Nacht oder auch bei einem konstant bewölkten Himmel oftmals nicht zur Deckung des Bedarfs aus. In einem solchen Fall empfiehlt sich unter Umständen die Investition in weitere Techniken.

Mittlerweile stehen unter anderem gute und leistungsstarke Energiespeicher bereit, die vom Fachmann installiert und mit der Photovoltaikanlage gekoppelt werden können. In diesen wird die überschüssige Energie in Zeiten des Überflusses gespeichert. Sollte dann mehr Energie benötigt werden, kann die zu einem späteren Zeitpunkt ganz einfach abgerufen und genutzt werden.

Welche Vorteile bietet der Eigenverbrauch aus der Photovoltaikanlage?

Der Eigenverbrauch bei der Nutzung einer Photovoltaikanlage überzeugt mit vielen unterschiedlichen Vorteilen. So ist insbesondere die Einspeisevergütung für die erzeugte Energie in den vergangenen Jahren deutlich gesunken und derzeit auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Derzeit sind es lediglich zehn bis zwölf Cent, die pro Kilowattstunde von den Netzbetreibern gezahlt werden. Bei einem Eigenverbrauch können jedoch knapp 30 Cent gegengerechnet werden, sodass bereits die finanziellen Gründe ganz klar für diese Variante sprechen.

Gleichzeitig sollte auch der ökologische Aspekt nicht außer Acht gelassen werden. Immerhin gehört der über Solaranlagen erzeugte Strom zu den besonders sauberen und nachhaltigen Energieformen und die Anlagen nehmen mittlerweile einen bedeutenden Teil am Strommix ein, der in Deutschland benötigt wird. Wer zudem in einen Energiespeicher investiert, ist noch unabhängiger und macht etwa den Bau neuer Stromtrassen überflüssig.

Was sollte beim Eigenverbrauch zusätzlich beachtet werden?

Viele Anlagenbetreiber vergessen leider schnell das Thema Steuern, dieses kommt auch beim Eigenverbrauch zur Geltung. Denn wer eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach betreibt, gilt aus steuerlicher Sicht als gewerblicher Unternehmen.

Dies bedeutet, dass eine Umsatzsteuererklärung beim Finanzamt eingereicht werden muss und Sie Ihre Gewinne versteuern müssen. Hierfür ist eine genaue Erfassung des Anteils der verbrauchten Energie notwendig und alle rechtlichen Formalitäten sollten beachtet werden, um Ärger auch im Nachhinein zu vermeiden.