Brauchwasserwärmepumpe: Funktion, Vorteile und Kosten einer Warmwasser-Wärmepumpe

Mit einer Brauchwasserwärmepumpe, auch Warmwasser-Wärmepumpe genannt, können Sie das Warmwasser in Ihrem Zuhause unkompliziert und günstig aufbereiten. Wo sonst viel Strom für die Mischbatterie oder den Boiler aufgewendet werden muss, springt nun die Wärmepumpe ein. 

In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Funktionsweise, die Kosten und in welchen Fällen so ein System besonders sinnvoll ist.

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Was ist eine Brauchwasserwärmepumpe?

Eine Brauchwasserwärmepumpe wird auch Warmwasser-Wärmepumpe genannt, weil sie die Energie aus der Umwelt benutzt, um damit das Trinkwasser im Haushalt aufzubereiten.  Sie ist ein energieeffizientes System, denn meistens wird die Wärme der Abluft des Gebäudes oder die Umgebungsluft dafür genutzt.

Dieser Prozess ist so effizient, dass die Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,5 bis 4 erreicht. Diese Zahl beschreibt die Effizienz von Wärmepumpen. Das bedeutet, dass sie aus 1 kWh Strom bis zu 4 kWh Wärmeenergie erhalten.

Wie funktioniert eine Brauchwasserwärmepumpe?

Die Brauchwasserwärmepumpe funktioniert wie jede andere Wärmepumpe auch und entzieht der Umwelt thermische Energie. Mit einem Wärmetauscher und dem Kältemittel wird die Energie aufgenommen, vervielfacht und schließlich als nutzbare Wärmeenergie and den Warmwasserspeicher abgegeben. 

Normalerweise wird die Warmwasser-Wärmepumpe mit Luft als Energiequelle betrieben. Oftmals wird dafür die Abluft des Gebäudes genutzt, denn diese hat am meisten Energie, dann sprechen wir von einer Abluftwärmepumpe. Es gibt aber auch Modelle, die die Außenluft als Wärmequelle nutzen. Deshalb haben Brauchwasserwärmepumpen auch meist eine Lüftungsanlage

Diese Schritte durchläuft der Prozess:

  1. Erfassung der Umgebungswärme: Die Wärmepumpe zieht mithilfe eines Kältemittels die Wärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser.

  2. Verdichtung des Kältemittels: Das Kältemittel, das sich im Verdampfer befindet, wird durch einen Kompressor komprimiert, wodurch der Druck und die Temperatur des Kältemittels steigen.

  3. Übertragung der Wärme: Das komprimierte Kältemittel gibt die aufgenommene Wärme an einen Wärmetauscher ab, der sich im Speicher des Brauchwassers befindet. Dadurch wird das Wasser erwärmt.

  4. Entspannung des Kältemittels: Das abgekühlte Kältemittel kondensiert wieder und fließt in ein Expansionsventil, wodurch der Druck sinkt und es seine Ausgansform wieder einnimmt.

  5. Wiederaufnahme der Wärme: Das nun abgekühlte und entspannte Kältemittel fließt zurück zum Verdampfer, wo der Kreislauf von vorne beginnt.

Diese Methode der Wassererwärmung ist besonders effizient, da sie unter Nutzung der vorhandenen Umgebungswärme arbeitet. Zudem ermöglicht sie eine große Kostenersparnis und eine Reduzierung der CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Warmwasserbereitungssystemen.

Vor- und Nachteile einer Brauchwasserwärmepumpe

Eine Brauchwasserwärmepumpe hat fast nur Vorteile, mit dem Größten, dass sie für die Aufbereitung des Warmwassers die schon vorhandene Energie nutzt, welche sonst einfach verloren gehen würde. 

Vorteil

Nachteil

Nutzt bereits vorhandene Energie

Warmwasseraufbereitung benötigt mehr Zeit als mit dem Boiler

Geringe Anschaffungskosten 

Kauf und Einbau anfänglich teurer als ein Durchlauferhitzer

Einfacher Einbau 

 

Kann mit fast allen Heizsystemen kombiniert werden 

 

Raumluft wird Feuchtigkeit entzogen 

 

Gleichzeitig Kühlung von Räumen um 2 bis 4 °C möglich.

 

Kosten einer Brauchwasserwärmepumpe

Die Brauchwasserwärmepumpe selbst ist mit 1.500 bis 3.500 € abhängig vom Modell und der Leistung recht günstig in der Anschaffung. Die Installation kostet je nach Aufwand zwischen 1.000 bis 3.000 €. Insgesamt können Sie mit Kosten zwischen 2.500 € bis 6.500 € rechnen.

Vergleicht man die Kosten der Wärmepumpe für Trinkwasser mit denen für Heizungssysteme, ist die Brauchwasserpumpe wesentlich günstiger. Heizungswärmepumpen fangen bei Preisen von 7.000 € an und kosten bis zu 30.000 €.

Wie viel Strom verbraucht eine Brauchwasserwärmepumpe im Jahr?

Pauschal kann man hier keine Antwort geben, da der Stromverbrauch vor allem vom Warmwasser-Verbrauch abhängt. Man geht jedoch von einem Energieverbrauch für die Warmwasser-Aufbereitung von ca. 500 kWh pro Jahr und Person aus. Bei einem Vierpersonen-Haushalt wären das ca. 2.000 kWh. 

Da die Brauchwasserwärmepumpe aber nur ca. ¼ an Energie benötigt, müssen nur noch gut 500 kWh Strom für die Wärmepumpe aufgewendet werden. Also eine große Ersparnis an Betriebskosten. 

Stromkosten mit WP: 

500 kWh x 0,28 € (Strompreis pro kWh) = 140 € 

Stromkosten ohne WP z.B. mit Durchlauferhitzer:

2.000 kWh x 0,28 = 560 € 

Brauchwasserwärmepumpe Förderungen

Für die Anschaffung einer reinen Brauchwasserwärmepumpe gibt es leider keine staatlichen Zuschüsse. Um einen staatlichen Zuschuss zu erhalten oder zinsgünstige Kredite, muss die Wärmepumpe die Heizung des Gebäudes zum Zweck haben. 

Sie können die Warmwasser-Wärmepumpe aber einfach mit einem Wärmepumpen-Heizsystem kombinieren und so eine Förderung erhalten. Viele Hersteller bieten Systeme, die sowohl das Haus heizen als auch Warmwasser bereiten können.

Maximal sind so bis zu 40 % Förderung für bis zu 60.000 € Investitionskosten möglich. 

Brauchwasser- oder Heizungswärmepumpe?

Sie müssen sich nicht unbedingt auf eine Wärmepumpenart festlegen, denn es gibt mittlerweile auch Modelle, mit denen Sie sowohl heizen, als auch Warmwasser zubereiten können. Dafür eignet sich sowohl eine Luft-Wasser-Wärmepumpe als auch eine Erdwärmepumpe. Aber auch mit einer Grundwasser- bzw. Wasser-Wasser-Wärmepumpe lässt sich das bewerkstelligen.

Brauchwasserwärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren

Eine Wärmepumpe mit Photovoltaik zu kombinieren ist immer sinnvoll, auch bei einer Brauchwasserwärmepumpe. Denn so entstehen kaum Betriebskosten, da der benötigte Strom für die Wärmepumpe vom eigenen Dach kommt. Die überschüssigen Strommengen können Sie einfach selbst verbrauchen oder aber ins öffentliche Netz einspeisen und eine Vergütung erhalten.

Eine Solarthermieanlage kann auch eine Alternative zur Brauchwassererwärmung sein. Solarthermieanlagen bestehen ähnlich wie PV-Anlagen aus Modulen, die die Sonneneinstrahlung zur Wärmegewinnung nutzen. Alles zu Solarthermieanlagen können Sie hier lesen.

Für wen lohnt sich eine Brauchwasserwärmepumpe?

Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist besonders sinnvoll, wenn warme Abluft als Energiequelle genutzt werden kann. Ideal wäre eine Brauchwasserwärmepumpe, also im Heizungsraum oder in Kombination mit einer Klimaanlage. Oder als Ergänzung zum vorhandenen Wärmepumpen-Heizsystem. 

Ob eine Brauchwasserwärmepumpe sinnvoll ist oder nicht, muss im Einzelfall entschieden werden. So können Sie jedoch die Heizungsanlage ausgeschaltet lassen, um Warmwasser aufzubereiten. Das spart einiges an Energie, senkt die Heizkosten und verlängert zudem die Lebensdauer der Anlage. 

Was ist beim Kauf einer Brauchwasserwärmepumpe zu beachten?

Energieeffizienz: Achten Sie auf das Energielabel oder die Effizienzklasse der Wärmepumpe. Je höher die Effizienz, desto weniger Energie wird benötigt, um das Wasser zu erhitzen.

Leistung und Größe: Stellen Sie sicher, dass die Wärmepumpe die benötigte Warmwassermenge für Ihren Haushalt liefern kann. 

Geräuschpegel: Überprüfen Sie den Geräuschpegel der Wärmepumpe, insbesondere wenn sie in einem Wohnbereich oder in der Nähe von Schlafräumen installiert wird. Achten Sie auf leise Modelle, die den Komfort im Haus nicht beeinträchtigen. Der Schallpegel (dB) muss vom Hersteller angegeben werden.

Zusätzliche Funktionen: Einige Brauchwasserwärmepumpen verfügen über zusätzliche Funktionen wie integrierte Speicher, zeitgesteuerte Programme oder Fernsteuerung. Überlegen Sie, ob diese Funktionen für Ihre Bedürfnisse und Vorlieben wichtig sind.

Kosten: Vergleichen Sie die Anschaffungskosten, Betriebskosten und Einsparungen bei verschiedenen Modellen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Brauchwasserwärmepumpe FAQs

Die Größe des Warmwasserspeichers der Wärmepumpe richtet sich nach der Anzahl der Personen und der Leistung der Anlage. Für eine Person sollten pro Tag etwa 50 Liter Warmwasser zur Verfügung stehen. Für ein mittleres Einfamilienhaus sollte also ein Warmwasserspeicher von etwa 200 Litern ausreichend sein. Zu groß darf der Speicher auch nicht dimensioniert werden, sonst drohen Wärmeverluste durch die große Oberfläche.
Die Größe des Warmwasserspeichers der Wärmepumpe richtet sich nach der Anzahl der Personen und der Leistung der Anlage. Für eine Person sollten pro Tag etwa 50 Liter Warmwasser zur Verfügung stehen. Für ein mittleres Einfamilienhaus sollte also ein Warmwasserspeicher von etwa 200 Litern ausreichend sein. Zu groß darf der Speicher auch nicht dimensioniert werden, sonst drohen Wärmeverluste durch die große Oberfläche.
Sie können ohne Probleme von einer Lebensdauer zwischen 15 bis 20 Jahren ausgehen. Denn, eine Brauchwasserwärmepumpe ist sehr robust konstruiert und ist keinen großen Belastungen oder Umwelteinflüssen ausgesetzt.
Da die Warmwasser-Wärmepumpe nicht viel Platz einnimmt, eignet sich dafür eigentlich jeder Raum. Dennoch sollte die Größe mindestens sechs bis sieben Quadratmeter betragen, damit genug Luft angesaugt werden kann. Im Idealfall nutzt man den Heizungsraum, da hier am meisten Abwärme entsteht, die genutzt werden kann. Alternativ eignet sich aber auch der Hauswirtschaftsraum oder der Keller, so kann eine Geräuschbelastung für den Rest des Hauses vermieden werden.
Ein Durchlauferhitzer ist in der Anschaffung mit etwa 200 € günstiger als eine Brauchwasserwärmepumpe mit Kosten von 2.500 €. Die Anschaffung einer Brauchwasserwärmepumpe rechnet sich jedoch auf lange Sicht, denn die Betriebskosten betragen nur etwa 1/4 der Betriebskosten eines Durchlauferhitzers. Die Kosten für die Anschaffung amortisieren sich dann innerhalb von 2 bis 4 Jahren problemlos.
Nein, eine reine Brauchwasserwärmepumpe ist nicht dafür gedacht, das Gebäude zu heizen. Sie können die Warmwasser-Wärmepumpe aber ohne großen Aufwand mit einem Wärmepumpen-Heizsystem kombinieren. So qualifizieren Sie sich außerdem für staatliche Zuschüsse und günstige Kredite.