- Anna Vöpel
- Aktualisiert: 06.11.2024
Der mögliche PV-Ertrag einer Photovoltaik-Anlage ist der wichtigste Faktor bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit. Deshalb sollte er ganz vorne stehen bei den Überlegungen zur Anschaffung einer Solaranlage. In übersichtlichen PV-Ertrags Tabellen verschaffen wir Ihnen einen Überblick.
Es gibt viele Faktoren, die Einfluss auf den PV-Ertrag haben. In diesem Artikel klären wir, welcher PV-Ertrag im Tages- und Jahresverlauf zu erwarten ist und welchen Einfluss die Jahreszeiten darauf haben. Außerdem geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Ihren PV-Ertrag steigern können.
Inhaltsverzeichnis:
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Was ist der PV-Ertrag?
Der PV-Ertrag ist die Menge an elektrischer Energie, die eine Photovoltaik-Anlage über einen bestimmten Zeitraum hinweg produzieren kann. Der PV-Ertrag wird in der Regel in Kilowattstunden (kWh) gemessen. Er hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Größe und Ausrichtung der Anlage, dem Wetter und der Sonneneinstrahlung. Der PV-Ertrag ist ein wichtiger Kennwert, um die Effizienz und Rentabilität einer Photovoltaik-Anlage zu bewerten.
Im Folgenden erfahren Sie, wie hoch ein guter PV-Ertrag sein sollte und wovon er abhängt.
PV-Ertrag Tabelle pro kWp
Mit dieser Tabelle möchten wir Ihnen aufzeigen, welche Ertragswerte Sie von Ihrer PV-Anlage in Deutschland ungefähr erwarten können.
Größe PV-Anlage | Ø PV-Jahresertrag | PV-Ertrag Maximum | PV-Ertrag Minimum |
5 kWp | 4.650 kWh | 5.300 kWh | 4.000 kWh |
6 kWp | 5.700 kWh | 6.300 kWh | 5.100 kWh |
7 kWp | 6.750 kWh | 7.400 kWh | 6.100 kWh |
8 kWp | 7.800 kWh | 8.400 kWh | 7.200 kWh |
9 kWp | 8.800 kWh | 9.400 kWh | 8.200 kWh |
10 kWp | 9.900 kWh | 10.500 kWh | 9.300 kWh |
11 kWp | 10.950 kWh | 11.500 kWh | 10.400 kWh |
12 kWp | 11.950 kWh | 12.500 kWh | 11.400 kWh |
Bitte beachten Sie, dass die angegebenen Werte nur bei optimaler Ausrichtung der Anlage ohne Verschattung und sauberen, neuwertigen Modulen erreicht werden können.
Welchen Einfluss hat der Jahresverlauf auf den PV-Ertrag?
Im Jahresverlauf variiert der PV-Ertrag aufgrund der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung und Wetterbedingungen. Im Frühling steigt der PV-Ertrag an, da die Sonneneinstrahlung intensiver wird. Der Höhepunkt des PV-Ertrags wird anschließend im Sommer erreicht.
Im Herbst und Winter hingegen nimmt der PV-Ertrag wieder ab, da die Sonneneinstrahlung schwächer ist. Diese saisonalen Unterschiede im PV-Ertrag sind auf die Position der Sonne am Himmel und die Dauer der Tageslichtstunden zurückzuführen. Durch die Berücksichtigung dieser saisonalen Schwankungen können Photovoltaik-Anlagen effektiver geplant und betrieben werden, um eine möglichst hohe Gesamtleistung zu erzielen.
PV-Ertrag Tabelle Jahreszeiten
PV-Ertrag im Jahresverlauf | Ertrag in kWh pro kWp |
Frühling | 340 kWh |
Sommer | 390 kWh |
Herbst | 180 kWh |
Winter | 90 kWh |
Gesamt | 1.000 kWh |
Photovoltaik-Anlage – PV-Ertrag im Sommer
Im Sommer ist der PV-Ertrag besonders hoch, da die Sonneneinstrahlung während dieser Jahreszeit intensiver ist. Die Tage sind länger und die Sonne steht in einem steileren Winkel am Himmel, was dazu führt, dass die Photovoltaikmodule mehr Sonnenlicht einfangen und somit mehr elektrische Energie produzieren können. Im Sommer sind so bis zu 135 kWh pro Tag möglich.
Zudem ist das Wetter im Sommer meist besser und es gibt weniger Wolken am Himmel. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass der PV-Ertrag im Sommer im Vergleich zu anderen Jahreszeiten besonders hoch ist. Er macht etwa 70 % des gesamten Jahresertrags aus.
Photovoltaik-Anlage – PV-Ertrag im Winter
Der PV-Ertrag im Winter ist niedriger als im Sommer, da die Sonneneinstrahlung während dieser Jahreszeit schwächer ist. Die Tage sind kürzer und die Sonne steht in einem flacheren Winkel am Himmel, was dazu führt, dass die Photovoltaikmodule weniger Sonnenlicht einfangen und somit weniger elektrische Energie produzieren. So kommen nur 20 bis 30 kWh pro Monat zustande.
Zudem beeinträchtigen bewölkte Tage und schlechtes Wetter im Winter die Leistungsfähigkeit der Photovoltaik-Anlage. Der Winter macht nur etwa 30 % des Gesamtertrags einer PV-Anlage aus.
Mit diesen Tipps können Sie Ihren PV-Ertrag im Winter steigern
Um den eher schwachen Ertrag ihrer PV-Anlage im Winter zu erhöhen, können Sie die folgenden Tipps umsetzen:
Reinigung: Stellen Sie sicher, dass die Solarpaneele sauber sind, damit sie so viel Sonnenlicht wie möglich absorbieren können.
Neigung und Ausrichtung optimieren: Überprüfen Sie, ob die Neigung der Solarpaneele optimal eingestellt ist, um das meiste Sonnenlicht einzufangen. Im Winter steht die Sonne tiefer am Himmel, weshalb Anpassungen in der Neigung helfen, den Ertrag zu steigern.
Schnee entfernen: Wenn Schnee auf den Paneelen liegt, sollten Sie diesen vorsichtig entfernen, um die Sonneneinstrahlung nicht zu blockieren. Um zu verhindern, dass der Schnee auf den Modulen liegen bleibt, sollten die Module mindestens eine Neigung von 15 Prozent aufweisen.
Tabelle – PV-Ertrag der Solaranlage im Jahresverlauf
Der monatliche PV-Ertrag ihrer Solaranlage variiert erheblich in Abhängigkeit der Jahreszeiten. Im Folgenden haben wir Ihnen eine Tabelle der einzelnen Monate mit realistischen Ertragswerten im Jahresverlauf zusammengestellt.
Monat | PV-Ertrag im Jahresverlauf pro kWp |
Januar | 22 kWh |
Februar | 56 kWh |
März | 98 kWh |
April | 109 kWh |
Mai | 123 kWh |
Juni | 135 kWh |
Juli | 132 kWh |
August | 121 kWh |
September | 99 kWh |
Oktober | 56 kWh |
November | 25 kWh |
Dezember | 16 kWh |
Gesamt | 992 kWh |
Der PV-Ertrag im Tagesverlauf
Der PV-Ertrag ändert sich im Tagesverlauf in Abhängigkeit der Sonneneinstrahlung und dem Sonnenstand. Am Morgen steigt der PV-Ertrag langsam an, wenn die Sonne aufgeht und die Intensität der Strahlung zunimmt. Er erreicht seinen Höchstwert am Mittag, wenn die Sonne am höchsten steht und die intensivste Strahlung auf die Photovoltaikanlage trifft.
Danach nimmt der PV-Ertrag langsam wieder ab, da die Sonne tiefer am Himmel steht und die Strahlung schwächer wird. Der PV-Ertrag nimmt ab, bis die Sonne untergeht und die Sonne ganz verschwindet.
Wenn Sie eine PV-Anlage mit Ost-West-Ausrichtung haben, können Sie die Morgen- und Abendstunden effektiver zur Stromerzeugung nutzen, während sich eine Südausrichtung besonders für die Mittagsstunden eignet. Was sinnvoller ist, hängt von den eigenen Anforderungen ab und ob sie einen Stromspeicher besitzen.
Tabelle - PV-Ertrag im Tagesverlauf
Allgemein geht man von einem durchschnittlichen, täglichen PV-Ertrag von ca. 2,7 kWh pro Tag aus. Da aber nur in ca. 16 Stunden des Tages auch die Sonne scheint, muss man die Rechnung auf diese Stunden beschränken.
Das Ergebnis ist allerdings nicht sehr aussagekräftig. Denn der genaue Ertrag ist sehr von der herrschenden Jahreszeit, den Wetterbedingungen und der Einstellungen der Anlage abhängig.
Tageszeiten | PV-Ertrag pro Tag pro kWp |
Morgen | 0,5 kWh |
Mittag | 1,0 kWh |
Nachmittag | 0,7 kWh |
Abend | 0,5 kWh |
Gesamt | 2,7 kWh |
PV-Ertrag pro Stunde
Man kann von einem stündlichen PV-Ertrag von ca. 0,165 kWh im jährlichen Durchschnitt ausgehen.
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PV-Ertragstabelle der letzten 20 Jahre
Jahr | PV-Ertrag pro kWp | Globalstrahlung |
2003 | 905 kWh | 1.084 – 1.343 kWh/m² |
2004 | 804 kWh | 938 – 1.257 kWh/m² |
2005 | 838 kWh | 999 – 1.223 kWh/m² |
2006 | 869 kWh | 979 – 1.407 kWh/m² |
2007 | 876 kWh | 951 – 1.326 kWh/m² |
2008 | 867 kWh | 964 – 1.257 kWh/m² |
2009 | 869 kWh | 978 – 1.242 kWh/m² |
2010 | 826 kWh | 980 – 1.174 kWh/m² |
2011 | 946 kWh | 989 – 1.299 kWh/m² |
2012 | 909 kWh | 945 – 1.268 kWh/m² |
2013 | 843 kWh | 935 – 1.194 kWh/m² |
2014 | 905 kWh | 936 – 1.225 kWh/m² |
2015 | 942 kWh | 977 – 1.416 kWh/m² |
2016 | 895 kWh | 947 – 1.359 kWh/m² |
2017 | 890 kWh | 895 – 1.372 kWh/m² |
2018 | 985 kWh | 1.084 – 1.335 kWh/m² |
2019 | 944 kWh | 1.016 – 1.284 kWh/m² |
2020 | 954 kWh | 1.042 – 1.320 kWh/m² |
2021 | 869 kWh | 946 – 1.276 kWh/m² |
2022 | 859 kWh | 1.097 – 1.386 kWh/m² |
2023 | 737 kWh | 1.029 -1.288 kWh/m² |
PV-Ertrag Tabelle der einzelnen Bundesländer
Auch die Lage Ihres Daches innerhalb Deutschlands hat einen Einfluss auf den PV-Ertrag Ihrer Solaranlage. Dabei spielt die Globalstrahlung eine entscheidende Rolle.
Umso näher wir uns am Äquator befinden, umso steiler trifft die Sonnenstrahlung auf die Module. Die Sonne hat dort mehr Kraft und deshalb können Solaranlagen in Äquatornähe auch viel mehr Strom produzieren, als das bei uns je möglich wäre.
Dieser Effekt macht sich auch innerhalb Deutschlands bemerkbar. So trifft im südlichen Bundesland Bayern die Sonnenstrahlung mit einer Intensität von bis zu 1.300 kWh/m² jährlich auf, während es im nördlichen Schleswig-Holstein nur ca. 1.000 kWh/m² sind.
Die Werte aus der nachfolgenden Tabelle sind aus dem letzten Jahr 2023 und damit sehr aktuell und aussagekräftig.
Bundesland | PV-Ertrag pro kWp |
Baden-Württemberg | 1.220 kWh |
Bayern | 1.280 kWh |
Brandenburg | 1.052 kWh |
Hessen | 1.180 kWh |
Mecklenburg-Vorpommern | 1.140 kWh |
Niedersachsen | 1.050 kWh |
Nordrhein-Westfalen | 1.070 kWh |
Rheinland-Pfalz | 1.140 kWh |
Saarland | 1.200 kWh |
Sachsen | 1.150 kWh |
Sachsen-Anhalt | 1.130 kWh |
Schleswig-Holstein | 1.080 kWh |
Thüringen | 1.160 kWh |
Welche Faktoren nehmen Einfluss auf den PV-Ertrag?
Der Standort der PV-Anlage und die eintreffende Globalstrahlung haben eine große Wirkung auf den PV-Ertrag, allerdings gibt es noch viele weitere Punkte, die die Stromausbeute beeinflussen können.
Zu den wichtigsten Faktoren gehören die Neigung und Ausrichtung der Solarpaneele und des Daches.
Des Weiteren spielen Verschmutzung auf die Solarpaneele eine große Rolle. Schmutz, Staub, Laub oder Schnee beeinträchtigen die Lichtabsorption der Paneele und verringern somit den Ertrag.
Ebenso können Schattenwürfe von Bäumen und Gebäuden die Effizienz der Anlage stark reduzieren.
Auch die Qualität und das Alter der Solarmodule sind wichtig für den Ertrag der PV-Anlage.
Der realistische PV-Ertrag pro m²
Bei modernen Solarmodulen mit monokristallinen Zellen oder PERC-Solarzellen kann man von einem Ertrag von ca. 200 Watt pro Quadratmeter ausgehen. Dieser Wert ist stark abhängig von der Leistung des gewählten Moduls und der Technik der Solarmodule.
Bei schwächeren polykristallinen oder Dünnschichtmodulen sind es oft nur 100 bis 130 Watt pro Quadratmeter.
Beispiel:
405 Watt Solarmodul – PERC-Technologie
Maße: 192,4 cm x 103,8 cm
Fläche = ca. 2 m²
Ertrag pro m² = 405 W / 2 m² = 202,5 W/m²
Wie hoch ist der PV-Ertrag bei 50 qm Photovoltaik?
Der Ertrag einer PV-Anlage mit 50 qm kann pro Jahr ca. 10.000 kWh betragen, ausgehend von einer Leistung von ca. 200 Watt pro m², wie in unserem Beispiel.
Diesen Zahlen sind aber von der Leistung der Module abhängig. HJT– oder TOPCon-Module können sogar noch höhere PV-Erträge einholen.
Wie hoch ist der PV-Ertrag bei 100 qm Photovoltaik?
Mit einer PV-Anlage mit 100 Quadratmeter Fläche können Sie ca. mit 20.000 kWh pro Jahr rechnen, auch hier gehen wir von einem durchschnittlichen PV-Ertrag von 200 W pro m² aus.