- Anna Vöpel
- Aktualisiert: 06.11.2024
Eine Photovoltaikanlage ohne Einspeisung ist nicht nur erlaubt, sondern sogar oft sinnvoll. Denn wenn Sie den eigens produzierten Strom selbst verbrauchen, haben Sie viel mehr davon als ihn für geringes Geld ins öffentliche Netz einzuspeisen.
In diesem Artikel erfahren Sie alles über die PV-Anlage als Inselanlage (Anlage ohne Einspeisung) und welche Vorteile das bietet. Außerdem geben wir Tipps, wie Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen und dadurch bares Geld sparen können.
Inhaltsverzeichnis:
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PV-Anlage ohne Einspeisung – geht das wirklich?
Ja, das geht und ist sogar mit weniger Aufwand verbunden als, wenn Sie einen Anschluss an das öffentliche Stromnetz möchten. Denn dafür müssen Sie sich erstens anmelden und zweitens die entsprechenden Installationen und Stromzähler einbauen lassen. Das kostet zusätzliches Geld. Bei einer PV-Analge ohne Einspeisung fallen diese Schritte weg.
Warum ist der Eigenverbrauch so wichtig?
Der Eigenverbrauch beim Thema Photovoltaik ist deshalb so wichtig, weil sich hier am meisten Geld einsparen lässt. Denn wenn Sie Ihren Strombedarf nicht selbst durch Ihre PV-Anlage decken können, müssen Sie ihn für teures Geld, aktuell rund 28 Cent, zukaufen. Der Strom von Ihrem Dach dagegen kostet nur wenige Cent für Wartung und Reparaturen, ansonsten sind die Sonnenstrahlen kostenlos.
Deshalb sollten Sie versuchen den Eigenverbrauch so hoch wie möglich zu halten und so die Stromkosten gering zu halten. Zudem liegt die Einspeisevergütung mit aktuell 8,11 Cent pro kWh deutlich unter dem Strompreis und lohnt sich kaum.
Solaranlage ohne Einspeisung als Inselanlage
Als Inselanlage bezeichnet man eine Photovoltaikanlage, die nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist und völlig autonom agiert. Solche Anlagen werden typischerweise in abgelegenen Gegenden eingesetzt, wo der Anschluss an das Stromnetz schwierig oder teuer ist, wie beispielsweise auf Inseln, Berghütten, Ferienhäusern oder abgelegenen Farmen. Aber auch in der Stadt kann so eine Anlage sinnvoll sein.
Vorteile einer Inselanlage
Unabhängigkeit: Eine Inselanlage ermöglicht eine unabhängige Stromversorgung. Sowohl vom Netz als auch steigenden Strompreisen.
Erneuerbare Energie: Solarenergie ist eine erneuerbare Energiequelle, die sauber und umweltfreundlich ist.
Kostenersparnis: In Gegenden, in denen der Anschluss an das Stromnetz schwer oder teuer ist, kann eine Inselanlage kosteneffektiver sein. Außerdem können Einsparungen bei den Stromkosten erzielt werden, da Solarenergie kostenlos ist.
Einfachere Installation: Bei einer Inselanlage entfallen die Kosten für den Netzanschluss. Ebenso die Anmeldung beim Netzbetreiber.
Strom bei Netzausfall: Auch bei einem Stromausfall ist die Versorgungssicherheit gewährleistet.
Nachteile einer Inselanlage
Hohe Anfangsinvestition: Die Anschaffungskosten für eine Inselanlage, einschließlich Solarmodule, Stromspeicher und Wechselrichter, können hoch sein. Die Kosten amortisieren sich jedoch meist im Laufe der Zeit.
Begrenzte Energiespeicherung: Die Batterien bzw. Stromspeicher einer Inselanlage haben eine begrenzte Speicherkapazität, daher kann bei starkem Energiebedarf oder längeren Perioden schlechten Wetters die Stromversorgung eingeschränkt sein.
Überwachung und Wartung: Eine Inselanlage erfordert regelmäßige Überwachung, um sicherzustellen, dass die Anlage effizient funktioniert.
Begrenzte Größe: Eine Inselanlage eignet sich nicht für große Energiemengen. Je größer der Energiebedarf ist, desto teurer und komplexer wird die Inselanlage.
PV-Anlage ohne Einspeisung/Nulleinspeisung
Eine Photovoltaikanlage mit Nulleinspeisung ist darauf ausgelegt, nur Strom für den Eigenverbrauch zu produzieren. Ein spezieller Wechselrichter sorgt dafür, dass kein Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird. Außerdem sorgt er dafür, dass die Solaranlage nur so viel Strom produziert, wie aktuell benötigt, bzw. verbraucht wird.
Der Unterschied zur Inselanlage ist, dass die Nulleinspeiseanlage trotzdem ans öffentliche Stromnetz angeschlossen ist, um bei Bedarf Strom von dort zu beziehen.
Vorteile Photovoltaikanlage mit Nulleinspeisung
Unabhängigkeit vom Stromnetz: Eine Photovoltaikanlage mit Nulleinspeisung ermöglicht es Ihnen, den erzeugten Solarstrom vollständig selbst zu nutzen. So können Sie den Strom aus dem Netz auf ein Minium reduzieren.
Maximaler Eigenverbrauch: Mit einer Nulleinspeisungsanlage können Sie Ihren Eigenverbrauch maximieren. Der erzeugte Strom wird direkt in Ihrem Haushalt genutzt, was zu einer Senkung der Stromrechnung führt.
Umweltfreundlich: Indem Sie Ihre eigene Solarenergie nutzen, tragen Sie zur Reduzierung der CO₂-Emissionen und zur nachhaltigen Energieerzeugung bei.
Nachteile Photovoltaikanlage mit Nulleinspeisung
Keine Vergütung für überschüssigen Strom: Wenn Ihre Photovoltaikanlage mehr Strom erzeugt, als Sie selbst verbrauchen können, wird dieser nicht ins Netz eingespeist. Dadurch entgehen Ihnen mögliche Einnahmen durch die Einspeisevergütung.
Keine Stromversorgung bei geringer Sonneneinstrahlung: In Zeiten mit geringer Sonneneinstrahlung oder bei Nacht kann es zu einer begrenzten oder fehlenden Stromversorgung kommen. Dies kann durch einen ausreichend dimensionierten Batteriespeicher oder alternative Energiequellen wie einen Dieselgenerator gemildert werden.
Höhere Investitionskosten: Eine Photovoltaikanlage mit Nulleinspeisung erfordert in der Regel eine größere Anlagenkapazität und einen Sromspeicher, um den Strombedarf zu decken. Dies führt zu höheren Investitionskosten.
Wann ist eine Photovoltaik ohne Einspeisung sinnvoll?
Eine PV-Anlage ohne Einspeisung oder gar eine Inselanlage ist besonders sinnvoll, wenn Sie den gesamten produzierten Strom selbst verbrauchen und über einen Stromspeicher verfügen. Sodass immer genügend Energie vorhanden ist, um Engpässe wie schlechtes Wetter zu überbrücken.
Ansonsten werden Inselanlagen besonders in abgelegenen Gegenden verwendet, in denen ein Anschluss an das Stromnetz nicht möglich oder zu kostspielig ist.
Wo muss eine PV-Anlage ohne Einspeisung angemeldet werden?
Mit einer Inselanlage haben Sie den Vorteil, dass Sie diese nirgends anmelden müssen. Denn es gibt ja auch keine Auswirkungen auf die Öffentlichkeit, beziehungsweise das Stromnetz.
Eine PV-Anlage mit Nulleinspeisung muss allerdings im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eingetragen werden und bei Ihrem zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden, da sie ans Netzangeschlossen ist.
Wie erhöht man den Eigenverbrauch?
Damit die Inselanlage sich richtig lohnt, muss sie passen auf den Verbauch dimensioniert sein. Hier haben wir ein paar wertvolle Tipps, wie Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen und davon profitieren können.
Stromspeicher einbauen
Den Eigenverbrauch können Sie vor allem durch einen Stromspeicher erhöhen. Dieser hilft Ihnen, die erzeugte Energie zwischenzulagern, wenn Sie sie nicht sofort verbrauchen können. Strom muss sonst nämlich entweder direkt verbraucht oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Andernfalls muss die Anlage über diesen Zeitraum abgeschaltet werden.
Ein Stromspeicher ist bei einer Inselanlage unumgänglich, da die sonst im Nachts und bei Regentagen oder im Winter ohne Strom dastehen, sofern Sie keine alternative Energiequelle haben.
Ausrichtung der Solaranlage
Die Dachneigung und Ausrichtung der Photovoltaik hat Einfluss auf den PV-Ertrag. Wenn Sie über eine Südausrichtung der Solarmodule verfügen, dann wird vor allem in den Mittagsstunden viel Strom produziert. In dieser Zeit sind nur die meisten berufstätigen Menschen nicht zu Hause, es kann also auch kein Verbrauch stattfinden.
Bei einer PV-Analge mit Ost-West-Ausrichtung der Module können Sie dagegen vor allem die Morgen- und Abendstunden für die Stromproduktion nutzen. Das ist also eine Überlegung wert, gerade bei der Planung einer Anlage.
Dimensionierung der Solaranlage
Wenn sich Ihre Anlage noch in der Planung befindet, sollten Sie unbedingt darauf achten, sie groß genug zu gestalten. Sie sollte ungefähr 20 % mehr Strom produzieren als Sie verbrauchen, damit immer genug Reserven zur Verfügung stehen. Denn ohne Stromanschluss geht ohne gespeicherten Strom gar nichts mehr.
Als Faustregel gilt auch: Der Stromspeicher sollte auch im Winter in der Lage sein, den Haushalt 4 Tage lang ohne weitere Stromproduktion versorgen zu können. Dazu ist es wichtig, dass Sie Ihren Stromverbauch genau kennen. Mit unserem Ernergieverbrauchsrechner geht das sehr gut.
Wärmepumpe
Auch mit einer Wärmepumpe lässt sich der Eigenverbrauch erhöhen, zusätzlich können Sie damit Ihr Haus kostengünstig und umweltfreundlich heizen. Besser gehts doch nicht!
Auch interessant: Ist die Kombination von Wärmepumpe mit Photovoltaik sinnvoll?
E-Auto
Mit einer Wall-Box können Sie mit dem überschüssigen Strom der Solaranlage noch Ihr E-Auto aufladen und so weiter Geld sparen indem Sie den Eigenverbrauch erhöhen.
Fazit
Im Idealfall haben Sie mit einer entsprechend dimensionierten PV-Anlage ohne Einspeisung gar keine Stromkosten mehr für das Gebäude und sind so völlig autark und unabhängig vom Stromnetz.
Daher ist eine Inselanlage durchaus eine sinnvolle Sache, wenn Sie gut geplant ist. Denn ohne Anschluss an das Stromnetz müssen Sie natürlich auch für Perioden ohne viel Sonnenlicht vorsorgen. Dabei hilft ein Stromspeicher, damit können Sie den Eigenverbrauch drastisch erhöhen und sichern sich gleichzeitig für die dunkle Jahreszeit ab.