Photovoltaik Kabel
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ToggleGut verkabelt ist halb gewonnen!
Die Photovoltaik Kabel beeinflussen den Wirkungsgrad der Gesamtanlage. Außerdem sind die im Außenbereich verlegten Kabel starken Temperaturschwankungen und direkter UV-Bestrahlung ausgesetzt. Nicht zuletzt ist auch ein Schutz gegen Tierbisse erforderlich. Aus alldem folgt, dass falsche Sparsamkeit bei der Auswahl der Kabel teuer werden kann.
Leitungsverluste minimieren
Es ist unvermeidlich, dass ein Teil des in den Solarmodulen erzeugten Stroms auf dem Weg durch die Kabel aufgrund des elektrischen Widerstands verloren geht. Durch die richtige Verkabelung können diese Verluste aber auf maximal ein Prozent begrenzt werden. Die Verluste sind proportional zur Kabellänge und umgekehrt proportional zum Querschnitt der Kabel. Die erforderliche Kabellänge ist durch die äußeren Umstände weitgehend vorgegeben, hier bietet sich wenig Optimierungspotenzial. Es wäre jedenfalls eine schlechte Idee, auf dem Dach den Hin- und den Rückleiter nicht in geringem Abstand parallel zu verlegen, weil die vom Kabel umschlossene Fläche möglichst klein sein muss. Ansonsten drohen bei einem Gewitter große Induktionsströme. Außerdem kommt unter normalen Umständen als Aufstellungsort für den Wechselrichter nur der Keller ernsthaft in Betracht, was ebenfalls zusätzliche Meter Kabel mit sich bringt. Längere Kabelwege können durch größere Leitungsquerschnitte kompensiert werden. Üblich sind Querschnitte von vier bis sechs Quadratmillimetern. Dabei kommen Kupferkabel aufgrund des geringeren Widerstands mit kleineren Querschnitten aus als Aluminiumkabel. Sie sollten bedenken, dass auch zwischen dem Wechselrichter und dem Einspeisezähler noch Verluste auftreten. Um diese zu minimieren, sollten Sie auf der Wechselstromseite einen etwas größeren Kabelquerschnitt wählen.
Photovoltaik Kabel müssen hohe Anforderungen erfüllen
Elektrische Leitungen im Außenbereich sind zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Sie sind deutlich höheren Temperaturschwankungen ausgesetzt als in Innenräumen und sollten insbesondere auch strengen Frost aushalten. Gute Kabel weisen einen Anwendungstemperaturbereich von -50 bis + 150 Grad auf. Außerdem muss die Ummantlung mechanischen Belastungen ebenso standhalten wir direkter UV-Bestrahlung. Daneben ist auch eine hohe Abriebfestigkeit erforderlich. Auch die Chemie der Ummantlung muss stimmen, sie sollte also sowohl Ozon als auch Säuren und Laugen widerstehen können.
Kabel und Brandschutz
Hinter dieser Überschrift verbergen sich genau genommen zwei Themen. Erstens dürfen die Kabel natürlich nicht selbst Quelle eines Brandes werden. Zweitens ist aber auch wichtig, wie sie sich im Fall eines aus anderen Gründen ausgebrochenen Brandes verhalten. Zum ersten Punkt sollten Sie wissen, dass durch Photovoltaik Anlagen verursachte Brände nahezu ausschließlich auf Montagefehler zurückzuführen sind und nicht auf Materialfehler, solange zugelassene Kabel und Stecker verwendet werden. Brände entstehen dort, wo es im Fall einer elektrischen Spannungsspitze aufgrund eines hohen Widerstands zu starken Überhitzungen kommt. Besonders gefährlich sind in diesem Zusammenhang mechanisch beschädigte Kabel und unfachmännisch montierte Stecker. Um auch in solchen Fällen eine Brandausbreitung zu verhindern, ist die Verwendung schwer entflammbarer Kabel vorgeschrieben – heute sind sogar selbstlöschende Kabel verfügbar. Aber der aus statistischer Sicht sehr viel wichtigere Zusammenhang zwischen der Photovoltaik und dem Brandschutz ist ein anderer: Solaranlagen verursachen selten Feuer, sind aber ein ernstes Problem, wenn aus anderen Gründen ein Brand ausbricht. Photovoltaik Kabel sind dabei nicht das größte Problem, aber auch hier sind mindestens zwei Aspekte zu beachten. Zunächst sollten sie im Brandfall keine giftigen Gase freisetzen. Außerdem können die Kabel als Ausbreitungswege für Brände dienen und sogar Brandschutzbarrieren durchtunneln. Beides ist aber ausgeschlossen, wenn bei der Materialauswahl und der Montage der Anlage alle Brandschutzvorschriften beachtet werden. Problematisch sind primär die von Laien nicht vorschriftsmäßig verkabelten Anlagen.
Fazit: Alles ist gut geregelt!
Die Verkabelung Ihrer Photovoltaik Anlage soll die Leitungsverluste minimieren, den besonderen Sicherheitsanforderungen für Gleichstromleitungen im Freien genügen, die Brandschutzvorschriften erfüllen und idealerweise während der gesamten Lebensdauer der Anlage von rund 30 Jahren nicht ausgetauscht werden müssen. Daraus ergibt sich ein umfangreiches Regelwerk, mit dem Sie sich glücklicherweise nicht im Detail befassen müssen. Zugelassene Solarkabel (erkennbar zum Beispiel an der Kennzeichnung „PV1-F“) erfüllen alle Bedingungen. Wichtig ist allerdings, dass alle Vorschriften und Herstellerhinweise zur Montage von Steckern, zur mechanischen Zugfestigkeit und zum minimalen Biegeradius befolgt werden.