“No Waste” in der Küche – Zero Waste (Teil 2)

Im ersten Teil unserer Zero Waste Reihe haben wir Euch nützliche Tipps und Tricks für einen Alltag mit weniger Plastikmüll gegeben: zum Beispiel tut es für Unterwegs ein Einmachglas genauso gut wie eine Plastikbox oder eine Edelstahlbrotdose genauso gut wie die heißgeliebte Tupperware. Im zweiten Teil wollen wir uns jetzt der Küche widmen und schauen, ob es uns gelingt “No Waste” umzusetzen.

No Waste in der Küche – Teil 2 der Zero Waste Reihe

Seife statt Spüli

Ein Stück Seife gab es schon zu Omas Zeiten immer. Der Vorteil gegenüber dem flüssigen Schmiermittel sind zum einen die Inhaltstoffen, aber auch das Ausbleiben der lästigen Plastikverpackung. Seifen – vor allem Umwelt- und Hautverträgliche findet man in vielen Läden. Ein wenig stöbern lohnt sich und jeder findet früher oder später eine Seife, die zu ihm passt. Wer sich traut, kann Seife auch schnell und einfach selber machen. Dabei handelt es sich nicht um Raketenwissenschaften, sondern ist simpler als manch einer denkt. Wer sich allerdings nicht von der flüssigen Alternative verabschieden will, sollte sich einen nachfüllbaren Seifenspender besorgen. Der erste Schritt in Richtung “No Waste in der Küche” ist somit schon mal erfolgt.

Lappen statt Spülschwamm

Jeder kennt ihn – den gelben Spülschwamm mit der rauen Seite. Nach gar nicht all zu langer Zeit, fängt er an zu stinken, verfärbt sich und fällt auseinander. Spätestens nach den ersten paar Waschgängen gleicht er mehr einem Stein als einem Schwamm. Die Alternative sind Spüllappen aus langlebigen, waschmaschinentauglichen Materialien. Man kann sie entweder im Laden kaufen, oder ganz einfach aus alten Handtüchern selbst machen. Auch für die raue Seite vom Schwamm gibt es Ersatz. Entweder kann dafür im Handel erhältliche Stahlwolle genutzt werden oder ein aus rauem Hanfgarn gefertigter Lappen. Wer selbst häkeln oder stricken kann, kann sich so einen kostengünstig und einfach selbst machen. Eine andere Möglichkeit stellen hier auch Spülbürsten aus Holz und Naturborsten dar.

Küchenrolle

Kann ganz einfach durch waschbare Stofflappen ersetzt werden.

Servietten

Es gilt das Gleiche, wie bei der Küchenrolle. Einfach durch waschbare Exemplare ersetzen.

Backpapier

Um Backpapier zu ersetzen, gibt es gleich mehrere Möglichkeiten. Man kann das ganze einfach weglassen und das Blech im Vorfeld gut fetten. Dann brennt in der Regel auch nichts fest. Alternativ kann man sein Essen auch in großen Glasauflaufformen in den Ofen geben. Wer nicht ganz auf die Papierversion verzichten will, kann auch zu sogenannten Backmatten greifen. Sie bestehen aus hitzebeständigem Silikon und sind bei guter Pflege äußerst langlebig. Es gilt bei der Anschaffung aber wieder einmal auf das Material und mögliche Inhaltstoffe zu achten. Silikonmatte ist nicht gleich Silikonmatte.

Frischhaltefolie

Wer hat sie nicht im Haushalt? Frischhaltefolie um mal eben die Reste von gestern abzudecken oder das Brot für unterwegs mitzunehmen. Ersatz scheint schwer, ist aber tatsächlich leicht gefunden. Frischhaltefolie kann man wohl mit am simpelsten ersetzen. Entweder deckt man den Rest mit einem anderen Teller ab oder gibt es in einen verschließbaren Behälter. Einmachgläser eignen sich da hervorragend. Eine gute Alternative fürs Einpacken vom Butterbrot oder anderen Speisen ist Wachspapier. Das Schöne daran: Das Brot wird gar nicht pappig und ist trotzdem frisch. Wachspapier gibt es im Handel oder lässt sich einfach selbst machen.

Alufolie

Nichts eignet sich besser um irgendetwas mit Käse zu überbacken. Ist Aluminiumfolie im Spiel, schmilzt der Käse und brennt nicht an. Der Bräunungsrad lässt sich also individuell bestimmen. Ein Genuss. Das Problem an Alufolie ist nicht unbedingt das Recycling – das klappt im Verhältnis zu Plastik sogar ganz gut – dafür muss die Alufolie aber sauber sein und nicht durch Essensreste verschmutzt sein. Problematischer ist da eher die Herstellung. Sie ist sehr energieaufwändig. Der Tipp um Alumüll zu vermeiden ist simpel: Die Folie kann man gut wiederverwenden. Auch abputzen kann man sie ohne Probleme.

Kaffeekapseln

Ein großer Graus für die Umwelt sind Kaffeekapseln. Nicht nur, dass die kleine Kapsel, die man einmalig durch die Maschine jagt, im Anschluss im Müll landet. Häufig sind die Kapseln sogar noch einzeln verpackt. Kaffeekapseln sind nicht nur ein Musterbeispiel an Müllproduktion. Oft schmeckt der enthaltene Kaffee gar nicht mal so gut. Und überteuert ist er dazu auch. Wer allerdings seiner Kapselmaschine nicht abschwören möchte, muss nicht verzagen. Es gibt wieder befüllbare Kapseln aus Edelstahl. Der Anschaffungspreis scheint im ersten Moment zwar abschreckend, doch hat man das Geld im Nu wieder raus. Schließlich liegt der Preis pro 100g Kaffee in der Kapsel meist zwischen 3-7€. Für den Preis gibt es ohne weiteres die fünf- bis zehnfache Menge im Paket. Und noch dazu von der Sorte die man selbst bevorzugt. Schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ist ein großer Schritt in die No Waste Richtung.

Tee

Wer gerne Tee mag, sollte versuchen seinen Teebeutelkonsum einzuschränken. Der kleine Beutel ist zwar kein übler Schurke, da sich sein Großteil kompostieren lässt, auf ihn und vor allem seine Verpackung verzichten kann man aber trotzdem. Das geht ganz einfach, indem man sich den Tee seiner Wahl einfach aus dem Teeladen holt. Bei fast allen Geschäften ist es möglich, seine eigene Dose direkt mitzunehmen und vor Ort immer wieder auffüllen zu lassen. Der Beutel wird ganz einfach durch ein Teesieb nach Wahl ersetzt.

Schneidebretter aus Holz anstatt Plastik

Das Material der Wahl sollte hierbei Holz sein. Holz wirkt von Natur aus antibakteriell und ist bei guter Pflege langlebig. Natürlich muss auch ein Holzbrett regelmäßig gereinigt werden. Über gelegentliches Einölen, mit zum Verzehr geeignetem Öl, findet das Brett dann auch immer klasse. Ein großer Vorteil, den Holz gegenüber Plastik außerdem noch hat, ist das Ausbleiben lästiger Plastiksplitter, die gegebenenfalls in die Nahrung gelangen können. Wer Angst vor Zwiebelaroma an seinem Apfel hat, der hat ganz einfach zwei Brettchen. Eins für geruchsstarke Lebensmittel. Eins für die ohne penetranten Duft.

Kochlöffel und Co aus Holz

Eigentlich ist es damit schon gesagt. Fast alle Küchenutensilien gibt es entweder aus Edelstahl, Holz oder Glas.

Strohhalme

Die kleinen Plastikhalme sind wirklich unnötige Mülllieferanten. Trinkhalme gibt es aus Edelstahl, Glas und anderen wiederverwendbaren Materialien. Die Wegwerf-Alternative zu Plastik sind Papier-Strohhalme. Zwar produziert man damit auch Müll, aber immerhin umweltfreundlicher.

Eiswürfel

Eiswürfelformen gibt es nicht nur aus Plastik, sondern auch aus Edelstahl. Vollkommen verzichten sollte man auf Eiswürfel-Tüten aus Plastik.

Putzmittel

Reinigungsmittel sind nicht nur reinste Chemiebomben, sondern kommen auch so gut wie immer in der Plastikflasche. Die Umweltfreundlichste Variante ist es, wenn man sein Putzmittel selbst herstellt. Verschiedenste, nachhaltige Rezepte gibt es dafür im Internet. Wer sich mit dieser einfachen und schnellen Lösung allerdings nicht anfreunden kann, sollte zumindest zu Naturprodukten greifen, die weniger schädlich für die Umwelt sind.

Müllbeutel

Die wohl einfachste Möglichkeit ist hier, ganz auf die Beutel zu verzichten. Es gilt den Müll einfach mal etwas öfter rauszubringen und danach einfach kurz den Eimer auszuspülen. Wer auf einen Beutel zwischen Mülleimerwand und Müll besteht, oder aus anderen Gründen einen benötigt, kann seinen Beutel entweder aus alter Zeitung falten oder zu plastikfreien Beuteln aus Maisstärke greifen. Die sind zwar kostspieliger in der Anschaffung, lassen sich dafür aber sogar kompostieren.

Auch bei “No Waste in der Küche” gilt, einfach mit irgendeinem beliebigen Vorschlag anfangen. Es muss nicht alles auf einmal umgesetzt werden und es soll erst recht nichts aus der Küche “verbannt” werden. Es soll viel mehr als eine Art Ideenvorschlag dienen, wie wir weniger Müll produzieren können und einen Schritt in die richtige Richtung gehen können. Und wer weiß, vielleicht kommen wir der “No Waste” Idee ja näher als wir denken.

Den dritten Teil zur Zero Waste-Reihe findet Ihr in Kürze hier.

Buldquelle: Pixarbay_ThomasWolter

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