Neuartige Solarmodule erzeugen Strom auch ohne direktes Sonnenlicht
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ToggleIn den letzten Jahren hat sich der Effizienzgrad von Photovoltaikanlagen immer weiter erhöht, während die Kosten gesunken sind, wodurch sie auch für Privatpersonen erschwinglich geworden sind.
Nach wie vor ist Bewölkung eine Herausforderung für diese Form der erneuerbaren Stromerzeugung. Eine neu entwickelte Form von Solarzellen, die auch ultraviolettes Licht in Strom umwandeln kann, könnte dieses Problem lösen.
Nutzung von Solarenergie unabhängig vom Wetter
Carvey Ehren Maigue, ein philippinischer Elektrotechnikstudent, hat ein neues Konzept für Solarmodule entwickelt, mit dem Solarzellen unabhängig von den Wettergegebenheiten Strom erzeugen können. Dieses besteht aus einer Kombination von organischen lumineszierenden Partikeln, die für Menschen unsichtbares UV-Licht absorbieren und in sichtbares Licht umwandeln, und einer Folie, die dieses Licht in Energie umwandelt.
Diese Technologie kann in Form eines Harzes bei der Produktion von Fenstern, Mauern und anderen außenliegenden Bauteilen eines Hauses in diese eingefügt werden. Für seine Erfindung wurde Maigue bereits mit dem James Dyson Preis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet, für den etwa 1800 Personen einen Beitrag eingereicht hatten.
Einer der Preisrichter bezeichnete die Erfindung als “Gamechanger” mit einem enormen kommerziellen Potenzial, für die Solarunternehmen bald Schlange stehen könnten.
Der Prototyp misst ungefähr 100 mal 60 Zentimeter und kann eine ausreichende Wattleistung an einem Tag erzielen, um damit zwei Handys zu laden. Wenn sie in einem größeren Maßstab eingesetzt werden, könnten diese Module den gesamten benötigten Strom für die Nutzung eines Hauses erzeugen, so der Erfinder.
Das Material sei laut Maigue zudem sehr flexibel, sodass Designer Solarmodule in verschiedensten Formen entwerfen könnten, ohne dass die Effizienz der Module dabei abnehme.
Ein bahnbrechendes Konzept
Aus der Sicht des Erfinders ist der nächste Schritt der Start eines Pilotprojekts, um die Nutzung der neuartigen Module in einem größeren Maßstab zu testen. Der erste großflächige Einsatz in einem Gebäude ist für eine kleine Klinik auf der abgelegenen philippinischen Insel Jomalig geplant, die mit dem Boot in vier Stunden von der Hauptinsel der Philippinen erreicht werden kann.
Ein Freund von Maigue arbeitet als Arzt auf der Insel, auf der es während Unwettern häufig zu Stromausfällen kommt. Das Ziel des Pilotprojekts sei, kritische Infrastruktur wie Kliniken dauerhaft zu versorgen, auch wenn das lokale Stromnetz zusammenbricht, so Maigue.
Die neue Technologie könnte in einer großen Bandbreite von Produkten zum Einsatz kommen: Das Harz kann beispielsweise in Fäden eingearbeitet werden, sodass theoretisch Strom-erzeugendes Gewebe damit produziert werden können.
Maigue ist überzeugt davon, dass die Unmittelbarkeit seiner Erfindung dazu beitragen kann, Menschen das riesige Potenzial von erneuerbaren Energien zu zeigen, als dies mit riesigen Solarfarmen oder Solarpanels auf dem Dach möglich wäre.
Der Erfinder wünscht sich eine Demokratisierung von erneuerbaren Energien, um sie den Menschen sowohl physisch als auch psychologisch näherzubringen. Ein direkter Zugang durch die unmittelbare Nähe könne ihnen zeigen, dass die Energie der Sonne von allen Menschen genutzt werden kann, nicht nur von großen Institutionen.
Tatsächlich könnte Maigues Erfindung einen großen Beitrag zur Demokratisierung von regenerativen leisten, da die Module unter anderem durch die Verwendung von pflanzlichen Abfällen potenziell relativ kostengünstig hergestellt werden könnten. Dies ermöglicht eine Verbreitung auch in wirtschaftlich schwächeren Ländern.
Quellen: Dyson.com
Bildquelle: Carvey Ehren Maigue is the first Sustainability Award winner of the international James Dyson Award. Photos from James Dyson.
Großartige Leistung, Danke. Wir könnten jetzt ziemlich schnell und global emissionsfrei sein.