Photovoltaik auf Garagendach und Carports: Lohnt es sich, Voraussetzungen, Kosten
Inhaltsverzeichnis:
ToggleIn der Regel installiert man eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach, doch wessen Dach dafür nicht geeignet ist, muss deswegen den Traum noch lange nicht aufgeben. Denn auch Photovoltaik auf dem Garagendach oder dem Carport kann sich für sie auszahlen.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, unter welchen Umständen sich eine Photovoltaik-Anlage auf dem Garagendach lohnt, welche Kosten Sie erwarten müssen und was es sonst noch zu beachten gilt.
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Für wen lohnt sich Photovoltaik auf dem Carport?
Ja, eine Photovoltaikanlage auf dem Garagendach lohnt sich.
Grundsätzlich sind die Preise für PV-Module und Zubehör in den letzten Jahren so stark gesunken, dass sich die Anschaffung einer PV-Anlage auf dem Garagendach für jeden lohnt.
Allerdings müssen die Voraussetzungen zur Stromproduktion mit Sonnenlicht stimmen.
Tipp: Lohnenswert ist auch die Kombination einer Photovoltaik auf dem Garagendach mit einer Wallbox. So kann Ihr Elektroauto direkt in der Garage aufgeladen werden. Von der Photovoltaikanlage zur Wallbox sind keine langen Verbindungen erforderlich.
Es ist jedoch wichtig, die Standortbedingungen, baurechtlichen Vorgaben und Anlagenqualität sorgfältig zu prüfen und Fachbetriebe einzubeziehen.
Voraussetzungen für Photovoltaik auf dem Garagendach
Damit genug Strom produziert werden kann, benötigen sie ausreichend Platz, genügend Sonneneinstrahlung und ein tragfähiges Dach. Dann steht der nachhaltigen und günstigen Energiequelle nichts mehr im Weg.
Platzverhältnisse
Um eine vierköpfige Familie ausreichend mit Strom zu versorgen, sollte die Dachfläche mindestens 20 – 25 m² aufweisen. Darauf lässt sich mit modernen Solarpaneelen etwa eine 5 kWp Anlage verbauen. Aber auch kleinere Garagendächer mit Photovoltaik können sich lohnen. Damit kann zum Beispiel ein E-Auto geladen werden.
Zudem gibt es die Möglichkeit, auf Hochleistungs-Solarmodule mit bis zu 650 Watt zurückzugreifen. Diese bieten mehr Leistung auf weniger Platzbedarf.
Diese Tabelle soll Ihnen einen Überblick über die möglichen Stromerträge mit durchschnittlichen Modulen nach der verfügbaren Fläche geben:
Max. PV-Leistung | Benötigte Dachfläche Schrägdach | Benötigte Dachfläche Flachdach | Anzahl PV-Module (450 W) |
3 kWp | 16 – 18 m² | 12 – 14 m² | 6 – 7 |
4 kWp | 20 – 22 m² | 16 – 18 m² | 8 – 9 |
5 kWp | 26 – 30 m² | 22 – 24 m² | 11 – 12 |
6 kWp | 30 – 34 m ² | 26 – 28 m² | 13 – 14 |
7 kWp | 35 – 38 m ² | 30 – 32 m² | 15 – 16 |
Wenn auf einer Dachfläche nicht genügend Platz ist, kann man auch mit Aufständerungen arbeiten. So können die Module im idealen Winkel ausgerichtet werden und benötigen weniger Grundfläche.
Sonneneinstrahlung
Die Dachfläche muss genügend Sonneneinstrahlung im Laufe des Tages erhalten und sollte im besten Fall keiner Beschattung unterliegen. Umstehende Bäume, Gebäude oder sonstige Hindernisse können den PV-Ertrag stark mindern. Beobachten Sie dafür die vorgesehene Fläche im Verlauf des Tages, so können mögliche Verschattungen aufgespürt werden.
Am besten ist das Garagendach nach Süden, Süd-Ost oder Süd-West ausgerichtet, so kann am meisten Sonnenlicht eingefangen werden. Aber auch bei anderen Ausrichtungen wie Ost-West sind noch hohe Stromerträge möglich.
Traglast des Daches
PV-Module wiegen je nach Technik ca. 20 bis 24 kg pro Modul, dieses Gewicht muss von der Dachkonstruktion getragen werden. Baupläne und Statikunterlagen des Carports oder der Garage können dabei helfen die maximale Traglast zu ermitteln, ansonsten kontaktieren sie am besten die beauftragte Firma.
Ist die Garage oder der Carport allerdings schon älter, kleiner oder selbstgebaut, sollten sie einen Statiker oder eine Fachfirma beauftragen.
Hinweis: Gemäß DIN 1055-3 sollte das Garagendach mindestens 3,5 kN/m² tragen können, was etwa 350 kg/m² entspricht. PV-Module und Unterkonstruktionen wiegen normalerweise zwischen 17 und 25 kg/m².
Nutzung der Stromerträge
Den erzeugten Strom aus Ihrer PV-Anlage können Sie direkt im eigenen Haushalt verbrauchen. Auch lohenswert sind das Laden eines Stromspeichers oder eines Elektroautos. Zusätzlich können Sie denn überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung (aktuell etwa 8,03 Cent pro kW) zu erhalten.
Das lohnt sich allerdings, nur wenn Sie mehr Strom produzieren als sie selbst verbrauchen können. Denn eine eingekaufte Kilowattstunde Strom kostet aktuell rund 26 Cent.
Braucht eine Photovoltaikanlage auf dem Garagendach eine Genehmigung?
Die Nutzung von Photovoltaik auf dem Garagendach benötigt keinerlei amtliche Genehmigung, allerdings müssen sie den Bau dennoch beim Bauamt anzeigen.
Es kann allerdings kommunale Vorgaben zur Installation geben, daher sollten Sie sich über die örtlichen Baubestimmungen informieren, bevor Sie mit den Baumaßnahmen beginnen.
Vorteile von PV auf dem Garagendach
Platznutzung: Optimale Nutzung von sonst brach liegenden Flächen.
Energieunabhängigkeit: Reduzierung der Abhängigkeit von externen Stromanbietern.
Kosteneinsparungen: Senkung der Stromkosten durch Eigenverbrauch.
Wertsteigerung: Erhöhung des Immobilienwertes durch nachhaltige Energieerzeugung.
Umweltschutz: Reduzierung des CO₂-Ausstoßes und Förderung erneuerbarer Energien.
Niedrige Instandhaltungskosten: Geringer Wartungsaufwand und hohe Lebensdauer der Anlage.
Einfache Installation: Oft unkomplizierte Montage auf Flachdächern. Mit etwas handwerklichem Geschick können sie das selbst machen
E-Autos aufladen mit der Photovoltaikanlage auf dem Garagendach
Mit der Nutzung von Photovoltaik auf dem Garagendach können Sie zukünftig auch ihr E-Auto direkt mit umweltfreundlichem und vor allem kostenlosen Strom versorgen.
Voraussetzung dafür ist der Einbau einer Wallbox. Diese Wandinstallation ist ein Schnellladegerät und wandelt den Strom in die passende Ladestärke für ihr E-Auto um. So verkürzt sich der Ladevorgang im Vergleich zum normalen Haushaltsstrom um bis zu 80 %. Auch die Anschaffung eines Stromspeichers wäre in dem Zusammenhang sinnvoll, ansonsten kann nur geladen werden, wenn auch die Sonne scheint.
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Welche Kosten entstehen für eine PV-Anlage auf dem Garagendach?
Eine Photovoltaikanlage auf dem Garagendach kostet je nach Größe 6.000 € für eine 5 kWp Anlage und bis 10.000 € für eine 10 kWp Anlage. Darin sind die Kosten für Module, Wechselrichter. Zubehör und Installation enthalten.
Soll noch ein zusärtlicher Stromspeicher installiert werden, steigert das die Kosten auf 7.000 bis 15.000 €.
Wie schnell amortisiert sich Photovoltaik auf dem Carport?
Mit einer Anlagenkapazität von 5 kWp lassen sich realistisch jährlich etwa 4.800 kWh Strom erzeugen.
Gesamtkosten PV-Anlage: ca. 6.000 €
Strompreis pro kWh: ca. 26 Cent/kWh
Eigenverbrauchsrate ohne Stromspeicher: ca. 30 % (nur wenn Sonne scheint Stromverbrauch)
Einspeiseanteil: ca. 70 % (Vergütungssatz November: 8,02 Cent/kWh)
Eingesparte Kosten pro Jahr: 716,16 €
Amortisationszeit: 6.000 € / 716,16 € = 8,4 Jahre
Nach rund 8 Jahren hat sich der Kauf einer PV-Anlage auf dem Garagendach bereits rentiert und die Einsparungen haben die Anschaffungskosten überstiegen.
Die Anlage können sie aber locker 30 Jahre nutzen und so große Einsparungen an den Nebenkosten erzielen.
Lohnt sich ein zusätzlicher Stromspeicher?
Ein zusätzlicher Stromspeicher lohnt sich seit 2024 eigentlich immer, da die Anschaffungskosten drastisch gesunken sind. Hier eine Beispielrechnung:
PV-Anlage: 6.000 €
Kosten Stromspeicher 5 kWh: 2.000 €
Gesamtkosten: 8.000 €
Strompreis pro kWh: ca. 26 Cent
Eigenverbrauchsrate mit Stromspeicher: 70 %
Einspeiseanteil: 30 %
Eingesparte Kosten pro Jahr: 988,50 €
Amortisationszeit: 8.000 € / 988,50 €= 8,09 Jahre
Durch die zusätzliche Anschaffung eines Energiespeichers kann die Eigenverbrauchsrate des erzeugten Stroms deutlich gesteigert werden. Zwar sind die anfänglichen Kosten deutlich höher, dafür sind die Einsparungen über die gesamte Lebensdauer der Anlage betrachtet deutlich höher.
Photovoltaikanlage auf einer Garage mit Flachdach
Zumeist verfügen Garagen über Flachdächer. Um den optimalen Neigungswinkel und die beste Ausrichtung zur Sonne für Photovoltaik auf dem Garagendach zu erhalten, erfolgt die Montage als Aufständerung. Eine stabile Installation der Halterungen ist dabei wichtig, da die Solarmodule eine größere Angriffsfläche für den Wind bieten.
Anmerkung: Die optimale Dachneigung für Photovoltaik liegt bei 35 Grad, da so die Sonnenstrahlen viele Wochen im Jahr in einem optimalen rechten Winkel auf die Module treffen. Bei einem Schrägdach ist die Montage der Module parallel zur Dachfläche möglich. Bei einer größeren Neigung müssen Sie mit geringeren Erträgen rechnen.
Auf einem Flachdach können Sie den Neigungswinkel und die Ausrichtung der Module flexibel wählen. Optimal ist ein Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad, wenn die Photovoltaikmodule nach Süden ausgerichtet sind. Bei einer Ost-West-Ausrichtung erfolgt die Ausrichtung mit einem flacheren Winkel von 10 bis 15 Grad, um die tieferstehende Sonne morgens und abends sowie im Winter besser nutzen zu können.
Nachrüstung von Photovoltaik-Modulen auf dem Garagendach
Haben Sie eine Garage, aber noch keine Photovoltaik auf dem Garagendach, ist auch eine Nachrüstung möglich. Sie müssen keine neue Garage bauen. Lassen Bauform und Standort Ihrer Garage die Installation zu, kann die Photovoltaikanlage problemlos nachgerüstet werden.
Eine neue Dachkonstruktion ist erforderlich, wenn Ihr Garagendach nicht tragfähig genug ist. Eignet sich Ihre Garage nicht für die Installation, empfehlen Experten mitunter einen Abbruch und kompletten Neubau. Das verteuert Ihre Photovoltaikanlage.
Tipp: Viele Hersteller bieten auch sogenannte Solar-Carports als Komplettpakete an. Bei diesen besteht das Dach des Carports direkt aus Solarmodulen.
Fazit
Eine Solaranlage auf dem Garagendach lohnt sich in jedem Fall. Bei immer weiter steigenden Strompreisen können Sie selbst mit nur 3 kWp Photovoltaikleistung auf dem Garagendach Ihre Stromrechnung signifikant senken. Besonders sinnvoll ist es, den Solarstrom zum Laden des eigenen E-Autos zu nutzen. Voraussetzung ist, dass die Garage eine ausreichende Tragfähigkeit besitzt.
Brauche ich eine Netzspannung für eine Dachanlage? Das Flachdach (2,96 x 5,80 qm) ist in einer Garagenanlage 30 m vom Reihenhaus entfernt. Unterirdische oder Luftleitungen sind nicht gestattet. Kann also ein Wechselrichter von einer Speicherbatterie oder vom erzeugten Strom gespeist werden? Ich möchte nur den Strom für ein E-Auto Smart EQ (17,6 kWh Akku, Ladekabel für 22 kW WS) erzeugen.
Top!!! Super Anfrage, da bist du nicht alleine – ich bin hier gelandet weil ich die fast die identische Situation habe und nach der Lösung suche. Habe jetzt zwar erst ein paar Stunden gesucht und noch keine beschriebene Lösung gefunden – aber wir sollten Links die dies beschreiben dann hier teilen.
Es werden auf jeden Fall interessante Aspekte aufgezeigt. Ist es denn generell möglich auch ohne Genehmigung eine Installation einer Solaranlage durchzuführen? Das würde mich sehr interessieren.
Ich denke, dieser Beitrag zur Photovoltaik fürs Garagendach hat alle meine Fragen beantwortet. Jetzt weiß ich, wie ich vorgehen muss. Wirklich gut geschrieben, muss ich sagen.
Danke für den wichtigen Tipp, dass die Wallbox unbedingt mit der PV-Anlage und dem E-Auto kompatibel sein muss. Ich plane ebenfalls ein Solarmodul für mein Garagendach, um das Haus ausreichen mit nachhaltigem Strom zu versorgen. Für die Planung und Umsetzung wende ich mich nächste Woche noch an einen Fachmann für Solaranlagen.
Ich interessiere mich für eine Solaranlage auf meiner Doppelgarage.
Wo kann ich eine Anlage ca. 3.000 WP kaufen?
Vielen Dank für diesen Beitrag über PV-Anlagen auf dem Garagen Dach. Wir haben ein Carport und haben darüber nachgedacht, ginge das denn? Gut zu wissen, dass man auf die passende Ausrichtung des Dachs achten muss.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Photovoltaik. Ich möchte bei mir Solartechnik installieren lassen. Interessant, dass wie viele Module man für ein Garagendach benötigt, von der Größe und Beschaffenheit des Daches sowie der Größe der Module abhängt.
Zur ersten Frage: eine Netzspannung ist für eine Dachanlage nicht notwendig. Das sind dann aber spezielle Wechselrichter für “Inselanlagen” (Insel = nicht ans Stromnetz angeschlossen). Zu beachten ist: die meisten E-Autos laden erst ab 6 Ampere Spannung, also etwa 1,4 kW Leistung. Mit der Anlage aus dem Kostenbeispiel oben kann man kein E-Auto laden, dafür sind 600 Watt-Peak (= 0,6 kWp) zu wenig.
Man könnte natürlich diese PV-Anlage einen Speicher laden lassen und der Speicher lädt später das E-Auto, wenn er voll genug ist. Damit sind jedoch deutlich höhere Anschaffungskosten und zusätzlich Ladeverluste des Speichers verbunden, das wird sich finanziell nicht rechnen.