Elektroroller Sharing Dienste auf dem Vormarsch

Sommer, Italien, eine knatternde Vespa und ein lautes „Ciao Bella!“ und schon haben wir den Inbegriff des Rollerfahrens vor Augen. Dabei macht es nicht nur in den Sommerferien in Italien großen Spaß, sondern erfreut sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Da kommt es gerade Recht, dass neue Konzepte unter dem Stern der E-Mobilität das Feld der Elektroroller für uns entdecken.




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Elektroroller – nachhaltiger durch den Sommer

Die Idee gibt es schon länger, doch jetzt erobert sie auch deutsche Straßen: Roller mit elektrischem Antrieb, sogenannte Elektroroller oder auch eScooter. Hier wird, wie der Name schon sagt, der Motor nicht mit Benzin angetrieben, sondern mit Strom. Der Rest ist weiterhin purer Fahrspaß, ganz ohne Emissionen in der Verwendungsphase.
Wie bei einem Roller mit Verbrennungsmotor benötigt man auch für die Elektroroller einen gängigen Führerschein, da die kleinen Flitzer genauso schnell fahren (bis 45km/h) wie ihr Äquivalent mit Benzin, nur mit einer wesentlich besseren Beschleunigung. Wer gerne etwas schneller unterwegs ist, hat seit ein paar Jahren auch die Möglichkeit, Elektroroller mit bis zu 120km/h zu erwerben. Doch auch hier gilt, dass die Fahrerlaubnis gleichwertig mit der eines herkömmlichen Rollers in dieser Kategorie sein muss, um legal unterwegs zu sein.

Elektrorollerhersteller – von Deutschland bis nach China

Der erste Elektroroller in Deutschland wurde von Simson schon 1992 hergestellt. Damals war die Idee aber noch eine andere: man nutze die E-Roller oft in größeren Fabriken, um schneller von A nach B zu gelangen. Da in einem geschlossenen Raum Abgase unerwünscht sind, war der eScooter die willkommene Alternative.
Diese Idee hat sich in den letzten Jahren jedoch zunehmend verändert. Da unser Ökosystem in gewisser Weise auch ein „geschlossener Raum“ ist, nehmen wir es uns immer mehr zur Aufgabe, Emissionen zu reduzieren, sodass der Elektroroller im wahrsten Sinne des Wortes von der Fabrik auf die Straße kommt.




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Eine Schwalbe macht doch einen Sommer

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Herstellern, die sich auf E-Roller spezialisiert haben. Der größte in Europa ist Govecs, der eine Reihe von verschiedenen Modellen auf dem Markt etabliert haben. Das vermutlich erfolgreichste Modell aus dem Hause Govecs kennen wir alle noch von früher: die Schwalbe. Nur dieses Mal mit einem Akku anstatt mit einem Benzintank – eine erfolgreiche Kombination aus Retro (Design) und Moderne (Antrieb).
Die Anschaffung dieses Schmuckstücks ist allerdings nicht recht billig. Auch im Jahr 2018 muss man für E-Mobilität immer noch tief in die Tasche greifen, denn die E-Schwalbe schlägt mit circa 5.000€ zu buche. Wem das zu viel ist, der kann sich aber aus einem großen Pool an eScootern bedienen und hat sowohl beim Herstellungsland (China, Indien, Europa) als auch beim Preis einen großen Spielraum.

Elektroroller im Alltag

Wer mit dem Gedanken spielt, einen E-Roller sein Eigen zu nennen, der sollte sich vorab über die Vor- und Nachteile bewusstwerden.

Vorteile

Keine Abgase & keine Emissionen in der Nutzungsphase:
Dadurch, dass der Verbrennungsmotor durch einen Elektromotor bzw. Batterien ersetzt wird, fallen bei der Fahrt keine Abgase an. Doch es ist bekanntlich nicht alles „Grün“ was glänzt. Natürlich bewegt sich der Roller nicht mit Luft und Liebe fort, auch er will betankt werden, zwar mit Strom, aber dieser muss schließlich auch irgendwo herkommen. Nichtsdestotrotz fällt im Vergleich zu einem herkömmlichen Verbrennungsmotor die Ökobilanz zu Gunsten des E-Rollers aus, selbst wenn er mit einem sogenannten „Grauen Strommix“ betankt wird. Wer zuhause oder unterwegs an einer Ladesäule sein Gefährt jedoch mit Öko-Strom lädt, der ist tatsächlich mit Null Emissionen unterwegs.

Weniger Wartungsaufwand & geringere Betriebskosten:
Kein Verbrennungsmotor, keine Kupplung, kein Getriebe bedeuten zudem auch weniger Verschleißteile und das wiederum bedeutet am Ende des Tages auch weniger Reparaturkosten durch Verschleißteile. Des Weiteren verrät ein Blick auf die Tankstelle: Strom ist wesentlich günstiger als Benzin.

Nachteile

Anschaffungskosten & Ersatzakkus:
Wie eingangs schon erwähnt, ist, wer Wert auf Design und Qualität legt, mit einer Elektro-Schwalbe recht teuer unterwegs. Einsteigermodelle aus Übersee beginnen zwar im unteren vierstelligen Bereich, müssen sich aber (noch) hinsichtlich Qualität und Zuverlässigkeit etwas weiter hintenanstellen. Des Weiteren ist die Lebenszeit eines Akkus begrenzt – dies ist für uns nichts Neues und wir kennen es bereits aus unserem Smartphone: Nach einer gewissen Nutzungszeit benötigt man einen neuen Akku. Diese sind bislang in der Anschaffung recht kostspielig.

Reichweite & Infrastruktur von Ladestationen:
Vermutlich die größte Herausforderung der E-Mobilität. Die Reichweite von Elektrofahrzeugen ist begrenzt. Das alleine ist erst einmal kein Nachteil gegenüber Verbrennungsmotoren, denn auch sie haben eine begrenzte Reichweite (Tankfüllung) bevor sie erneut mit Benzin gefüttert werden müssen. Und genau hier beginnt der Nachteil für E-Fahrzeuge. Während es überall Tankstellen gibt, ist das Netz an Ladesäulen noch kein dichtes. Des Weiteren ist die Reichweite eines Akkus noch nicht mit der eines Verbrennungsmotors gleichzusetzen. Am Beispiel der Elektro Schwalbe kann man mit einer Reichweite von circa 120km rechnen.

 

eScooter Sharing Modelle – benutzen statt besitzen

Wem die Anschaffung eines Elektrorollers zu kostspielig ist und wer sich fragt, wann und wie oft er damit überhaupt fahren würde, wer aber dennoch in den Genuss des Roller-Sommer-Feelings kommen möchte, dem ist mit Sharingkonzepten Abhilfe geschaffen. In deutschen Großstädten (u.a. Berlin, Hamburg, Düsseldorf) bietet ein Startup mittlerweile Sharing Elektroroller an. Ganz nach dem Motto: benutzen statt besitzen.
Wem es jetzt schon davor graut, umständlich wie beim Mietwagen diverse Formulare auszufüllen, zum Abholort zu kommen und den Wagen am Ende vollgetankt dort wieder abliefern zu müssen, dem sei gesagt: es geht auch einfacher.
Mit einer App hat man die Möglichkeit, sich freie Roller im Stadtgebiet anzeigen zu lassen. Des Weiteren dienen die App und das Smartphone sowohl als Zünd- als auch Helmfachschüssel. Die Abrechnung erfolgt nach gefahrenen Minuten und bewegt sich je nach Anbieter zwischen 0,19€ und 0,25€ pro Minute. Am Ende der Fahrt stellt man den Roller einfach ab, loggt sich aus und bezahlt via Smartphone. Willkommen im 21. Jahrhundert.




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Fazit

Wie bereits beschrieben, sind die Generierung von größerer Reichweite und eine gute Infrastruktur von Ladesäulen die Erfolgstreiber für E-Mobilität. Bei einem Elektroroller sind das allerdings eher geringe Probleme. Denn alle E-Roller können auch zu Hause an einer herkömmlichen Steckdose geladen werden und dienen vorwiegend für kurze Strecken in der Stadt.
Wer sich keinen eigenen Elektroroller anschaffen möchte und dennoch nicht darauf verzichten will, der findet in deutschen Großstädten mittlerweile ein gut ausgebautes Sharing-Angebot. Somit kann man alle Vorteile nutzen und die beschriebenen Nachteile, wie teure Anschaffung und schlechte Infrastruktur von Ladestationen auf den Sharing-Anbieter auslagern.

Quellen:
InnoZ für Markt Deutschland
Hochschule Bochum, Seminar: Ansätze und Methoden der Nachhaltigkeit
innoz.de

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