Schwimmende Solaranlagen holen auf
Schwimmende Photovoltaik-Systeme, so genannte Flotovoltaics (ein geschützter Markenbegriff) oder schwimmende Solaranlagen repräsentieren eine immer beliebter werdende Anwendung, bei der PV Module auf einem Montagesystem auf dem Wasser installiert werden. Diese ähnelt sehr der Freiflächen-Montage der PV-Module an Land mit dem Unterschied, dass diese auf dem Wasser installiert wird. Das System besteht aus mehreren Modulen, die auf schaumgefüllten Pontons auf einem Bewässerungsteich oder auf dem Meer treiben (siehe Video). Die erste PV schwimmende Solarinstallation ist 2007 in Kalifornien installiert worden. Jedoch ist die große Mehrheit von vorhandenen Systemen zwischen 2014 und 2016 in Betrieb genommen worden; 98% der vorhandenen installierten Kapazität sind aus diesem Zeitraum. Mehr als 94 Megawatt (MW) schwimmender PV-Anlagen sind weltweit bis Ende 2016 installiert worden, ein Großteil davon in Japan. Tatsächlich, wurden 45 der 70 größten Installationen der Welt – und damit fast 60% (oder 56.5 MW) der Anlagen – in Japan in Betrieb genommen.
Zusätzlich zu Japan und den Vereinigten Staaten werden Flotovoltaics auch in China, Frankreich, Indien, Indonesien, Israel, Italien, Malaysia, den Niederlanden, Singapur, Südkorea, Schweden, Thailand und dem Vereinigten Königreich verwendet. Die Größen der Anlagen variieren drastisch, im Intervall von 4 Kilowatt (Kilowatt) bis zu 20 MW. Bis heute sind schwimmende Solaranlagen überwiegend auf künstlichen Gewässern, wie behandelten Abwasserteichen, Reservoirs und landwirtschaftlichen Bewässerungsteichen installiert worden.
Obwohl diese schwimmenden Anlagen noch in den Kinderschuhen stecken, berichten Stadtbezirke und Unternehmen in den USA, welche diese Technologie erworben haben, von zahlreichen Vorteilen, einschließlich höherer Effizienz (da die Module aufgrund des Wassers gekühlt werden), Verminderung von Algenwachstum, langsameren Tempo der Wasserverdunstung und produktiveren Gebrauch von ansonsten unbebautem “Land” (oder, umgekehrt, die Bewahrung des Landes, das anderen Zwecken dienen könnte). In Gegenden, wo Land mit hohem Gewinn verkauft werden kann, sind PV-Anlagen auf dem Wasser ökonomische Lösung, wenn der Wert des Landes „für seinen höchsten und besten Gebrauch“ ergeschlossen wird. Kostenersparnisse werden auch dadurch erreicht, dass im Gegensatz zu Boden- oder Dachanlagen keine Begradigung, Überdachung oder sonstige Strukturen benötigt werden. Ob die schwimmenden PV-Anlagen weiterhin so rasant an Beliebtheit zunehmen bleibt abzuwarten, aber dennoch weckt die Technologie großes Interesse, besonders in Bereichen, wo eine PV-Installation an Land nicht möglich ist.
Quellen: nrel.gov, solarassetmanagement.us