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TogglePhotovoltaik Eigenverbrauch: Wie Sie ihn steigern können
Der Photovoltaik Eigenverbrauch kann sich mehr lohnen als die Einspeisung in das öffentliche Netz. Die Einspeisevergütung, die Sie pro Kilowattstunde eingespeisten Strom bekommen, wird immer weniger. Mit einem höheren Eigenverbrauch werden Sie unabhängig von Stromlieferanten und schonen die Umwelt. Ihren Eigenverbrauch können Sie mit einem Batteriespeicher erhöhen. Dafür ist eine Förderung möglich.
Was ist Photovoltaik Eigenverbrauch?
Um Photovoltaik Eigenverbrauch handelt es sich, wenn Sie den mit der bei Ihnen installierten Photovoltaikanlage erzeugten Strom ganz oder teilweise selbst nutzen. Der Strom von der Photovoltaikanlage wird direkt zu den Verbrauchern in Ihrem Haus geleitet. Besteht gerade kein Bedarf an Strom oder ist die Speicherkapazität erschöpft, wird der Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung.
Die immer weiter sinkende Einspeisevergütung macht deutlich, dass Eigenverbrauch sinnvoller ist als die Einspeisung. Lag die Einspeisevergütung 2005 noch bei 54,53 Cent pro Kilowattstunde ist er aktuell unter zehn Cent. Der Preis für Strom aus dem Netz steigt stetig. Mit dem Eigenverbrauch werden Sie unabhängiger und können sparen. Der Eigenverbrauch ist zu einer wichtigen Kennzahl für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage geworden.
Wie kann der Eigenverbrauch gesteigert werden?
Um die Photovoltaikanlage besser auszunutzen und Strom aus dem öffentlichen Netz zu sparen, können Sie den Eigenverbrauch steigern. Das gelingt, indem Sie Geräte wie Backofen, Waschmaschine oder Fernseher möglichst dann nutzen, wenn die Sonne scheint und viel Strom erzeugt wird.
Um den Eigenverbrauch zu erhöhen, können Sie Ihre Photovoltaikanlage mit einem Speicher kombinieren. Möchten Sie erst in eine Photovoltaikanlage installieren, können Sie sich für eine Anlage mit Stromspeicher entscheiden. Bei einer vorhandenen Anlage kann der Stromspeicher nachgerüstet werden. Das ist mit Kosten verbunden. Es gibt jedoch zinsgünstige Solarkredite für die Finanzierung, Förderprogramme der KfW oder Fördermöglichkeiten, die sich je nach Bundesland oder Kommune unterscheiden.
Der tagsüber erzeugte Photovoltaik-Strom gelangt in den Speicher und steht dann zur Verfügung, wenn er benötigt wird. Welche Art von Speicher und welche Speicherkapazität Sie wählen sollten, hängt von der Leistung Ihrer Photovoltaik-Anlage und von Ihrem Stromverbrauch ab. Je nach Art des Speichers können Sie Ihren Eigenverbrauch verdoppeln. Lithium-Speicher sind effizienter als Blei-Akkus und haben eine längere Lebensdauer, doch sind sie teurer in der Anschaffung.
Es gibt jedoch noch andere Möglichkeiten, Ihren Eigenverbrauch zu erhöhen. Die Photovoltaikanlage kann mit einer Wärmepumpe kombiniert werden. So lässt sich der selbst erzeugte Photovoltaik-Strom auch für die Heizung nutzen. Haben Sie ein Elektroauto oder ein E-Bike, können Sie die Photovoltaikanlage auch mit einer Wallbox zum Aufladen der Elektrofahrzeuge kombinieren und die Fahrzeuge dann aufladen, wenn viel Strom erzeugt wird.
Wie funktioniert der Eigenverbrauchsrechner?
Mit dem Eigenverbrauchsrechner können Sie ermitteln, was Sie künftig mit dem Eigenverbrauch sparen können. Sie geben dazu Ihre Gebäudedaten an. Zunächst müssen Sie Ihre Postleitzahl in das entsprechende Feld eingeben. Weiter geht es mit der Dachfläche Ihres Hauses in Quadratmeter. Im nächsten Schritt geben Sie an, ob Sie die Photovoltaik-Module auf dem gesamten Dach anbringen oder nur so viele Module wie notwendig installieren möchten. Es ist mitunter nicht sinnvoll, das gesamte Dach mit Photovoltaikmodulen auszustatten.
Weiterhin sind Angaben über die Neigung Ihres Daches erforderlich. Sie geben an, in welche Himmelsrichtung Ihr Dach ausgerichtet ist. Um den Stromverbrauch zu schätzen, sind Angaben über die Personenzahl in Ihrem Haushalt erforderlich. Haben Sie alle Angaben gemacht, wird die Wirtschaftlichkeit berechnet. Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage sollte mindestens 20 Jahre betragen. Der Eigenverbrauchsrechner liefert Angaben über diese 20 Jahre,
- wie hoch die Investitionskosten sind
- welche laufenden Kosten für die Photovoltaikanlage anfallen
- was Sie an Stromkosten sparen
- welche Einspeisevergütung Sie erhalten.
Die Einsparungen werden mit den Investitionskosten und den laufenden Kosten verrechnet. Sie erfahren, welchen Betrag Sie insgesamt während der Nutzungsdauer sparen.
Was Sie über die Steuer beim Eigenverbrauch wissen sollten
Ein leidiges Thema bei der Nutzung einer Photovoltaikanlage und beim Eigenverbrauch ist die Steuer. Verbrauchen Sie den erzeugten Strom größtenteils selbst, müssen Sie bei einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung bis zu 30 kWp keine EEG-Umlage, die sogenannte Sonnensteuer, zahlen. Die Gewinne, die Sie mit der Photovoltaikanlage erzielen, müssen Sie versteuern. Für einen Gewinn bis zu 410 Euro aus der Photovoltaikanlage müssen Sie keine Einkommenssteuer zahlen. Dafür gilt die Härtefallregelung. Die Photovoltaikanlage darf dann jedoch nur nebenberuflich betrieben werden.
Auch der Eigenverbrauch gehört zu den Einkünften und unterliegt der Einkommenssteuer. In der Steuererklärung müssen Sie den Gewinn oder Verlust aus der Photovoltaikanlage angeben. Einnahmen, zu denen der Eigenverbrauch gehört, werden den Betriebsausgaben wie
- jährlichen Abschreibungen
- Zinsen für Kredit
- Versicherungsbeiträgen
- Wartungs- und Reparaturkosten
- laufenden Ausgaben
gegenübergestellt.
Der Eigenverbrauch kann als Einnahme pauschal mit 20 Cent pro Kilowattstunde angesetzt werden. Sie können aber auch die tatsächlichen Kosten pro Kilowattstunde ansetzen, die Sie an den Stromversorger zahlen müssten, wenn Sie keinen Eigenverbrauch hätten. Der Eigenverbrauch kann auch anhand der Herstellungskosten berechnet werden.
In die Steuererklärung fließen jedoch noch weitere Einnahmen, beispielsweise aus der beruflichen Tätigkeit, ein. Sie können insgesamt jährlich einen Steuerfreibetrag von 9.000 Euro ausschöpfen.