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ToggleUnter Direktvermarktung von Strom versteht man den Verkauf von Strom direkt an die Verbraucher und nicht über ein herkömmliches Versorgungsunternehmen. Dies kann durch unabhängige Stromerzeuger geschehen, die Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonnen- oder Windenergie erzeugen und ihn direkt an die Verbraucher verkaufen.
Dies kann auch durch Energiedienstleistungsunternehmen geschehen, die Strom aus dem Netz beziehen und ihn zu einem wettbewerbsfähigen Preis direkt an die Verbraucher verkaufen. Die Direktvermarktung von Strom ermöglicht es den Verbrauchern, ihren Stromanbieter selbst zu wählen und möglicherweise Geld auf ihrer Energierechnung zu sparen.
Außerdem können die Erzeuger erneuerbarer Energien das herkömmliche Versorgungssystem umgehen und ihren Strom direkt an die Verbraucher verkaufen, was zu einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien führen kann.
Was versteht man unter der Direktvermarktung?
Bei einer Direktvermarktung handelt es sich um einen besonderen Weg, um den erzeugten Strom auch abseits der Einspeisung in das öffentliche Netz erfolgreich zu verkaufen. Wer sich für diesen Weg des Verkaufs entscheidet, vertreibt den eingespeisten Strom in vielen Fällen über das sogenannte Marktprämienmodell an der Strombörse.
Dabei werden konventioneller und nachhaltig erzeugter Strom gleichberechtigt gehandelt, der Marktpreis unterscheidet sich zwischen diesen beiden Ausführungen allerdings nicht. Der Betreiber der Photovoltaikanlage erhält die Erträge von der Strombörse direkt überwiesen, bei der Marktprämie erfolgt eine Auszahlung durch den Verteilnetzbetreiber.
Wann lohnt sich die Direktvermarktung für Anlagenbetreiber?
Eine Direktvermarktung der erzeugten Energie kann zwar mit finanziellen Anreizen locken, allerdings lohnt sich diese nicht immer. Generell empfehlen Experten und Fachleute einen Wechsel zu diesem Modell, wenn die installierte Anlage eine Leistung von mindestens 500 kW erbringt.
Allerdings kann sich der Umstieg auch schon früher lohnen, dies gilt unter anderem bei einem entsprechenden technischen Standard. Aber generell gilt natürlich: Je mehr Strom eingespeist werden kann, desto lukrativer ist ein Wechsel auf das Modell der Direktvermarktung. Dies gilt auch aufgrund der Marktprämie, die für jede einzelne Kilowattstunde ausgezahlt wird.
Allerdings gibt es auch einige Vorschriften rund um die Direktvermarktung. Durch die massive Entwicklung in den vergangenen Monaten und Jahren können sich die Anlagenbetreiber in vielen Fällen nicht mehr selbst entscheiden, wie der Strom verkauft werden soll.
Das EEG 2016 besagt beispielsweise, dass Anlagen mit einer Nennleistung von 100kWp zur Direktvermarktung verpflichtet sind. In diesem Fall muss der Verkauf also direkt an der Strombörse verkauft oder alternativ direkt an einen Stromverbraucher geliefert werden. Allerdings erfordert dieses Vorgehen eine Fernsteuerbarkeit der Photovoltaikanlage, die meisten Varianten erfüllen diese Techniken allerdings direkt ab Werk.
Welche Vorteile ergeben sich durch die Direktvermarktung?
Die Direktvermarktung bietet für die Betreiber der Photovoltaikanlagen einige Vorteile, unter anderem finanzielle Anreize. Im Vergleich zur ständig sinkenden Einspeisevergütung kann der finanzielle Ausgleich für den verkauften Strom über dieses Modell deutlich besser ausfallen.
Zudem handelt es sich um eine zukunftsfähige Lösung, die auch in vielen Jahren weiterhin Bestand haben dürfte. Dies gilt für die Einspeisevergütung nicht, diese ist zeitlich begrenzt.
Aber auch mit Blick auf die stromwirtschaftliche Zukunft Deutschlands bietet die Direktvermarktung der nachhaltigen Energie einige Vorteile. So besteht die Möglichkeit, bessere Prognosen für die Netzauslastung zu erstellen. Der gesamte Anteil der erneuerbaren Energien kann deutlich besser kalkuliert werden.
Zudem sorgt die Direktvermarktung für eine Privatisierung der Risiken, die im Rahmen der Vermarktung entstehen. Abschließend gilt auch eine bessere Bilanzkreistreue samt einer Reduzierung von Ausgleichsenergiemengen als wichtiger Vorteil, wenn es um die Direktvermarktung der erzeugten Energie aus dem Bereich der Photovoltaik geht.