Hackschnitzelheizung Test, Vorteile & Nachteile, Kosten, Förderung 2024

In der heutigen Zeit werden Hackschnitzelheizungen hauptsächlich dort eingesetzt, wo ein hoher Heizbedarf wie zum Beispiel bei frei stehenden Immobilien, Landwirtschaftsbetrieben und grundsätzlich in Gewerbebetrieben besteht.

Hackschnitzelheizung Funktion

Die Arbeitsweise einer Hackschnitzelheizung ähnelt im Prinzip der einer Pellet-Zentralheizung. Das Holzhack wird direkt aus dem Lagerraum zum Brennraum der Holzheizung befördert. Handelt es sich um eine vollständig automatisierte Anlage, erfolgt die Zufuhr mittels Förderschnecke oder eines Sauggebläses. Der sogenannte Heißluftföhn genauer gesagt das Zündgebläse entzündet innerhalb des Brennraums die Hackschnitzel.

Die Verbrennung an sich wird individuell durch eine automatisch geregelte Luftzufuhr (zum Beispiel elektrisches Sauggebläse) gesteuert. Das Wasser im Heizkessel wird erhitzt und kann durch ein Rohrleitungssystem das komplette Gebäude mit warmem Wasser und Wärme versorgen. Der Wirkungsgrad der Biomasse-Heizungsanlage beträgt hierbei 80 bis 93 Prozent.

Ein individuell konzipierter Pufferspeicher speichert zudem eventuell überschüssige Energie. Bei einer innovativen Hackschnitzelheizung wird die Asche automatisch zum Sammelbehälter befördert. Dieser muss zwingend regelmäßig ausgeleert werden.

Die Holzart der Hackschnitzel und deren Dichte ist maßgeblich dafür verantwortlich, welche Energiemenge die Verbrennung erzeugt. Idealerweise liegt der Wassergehalt der Hackschnitzel bei maximal 20 Prozent.

Um die Abgase der Hackschnitzelheizung sicher und umweltgerecht abzuführen, muss der Schornstein einen Abgasanschluss aufweisen. Die individuellen Gegebenheiten sind zwingend vor der Installation/dem Baubeginn der Heizungsanlage in Kooperation mit dem zuständigen Bezirks-Schornsteinfeger abzugleichen. Dieser muss zudem die Anlage vor Inbetriebnahme abnehmen.

Nutzen und Kosten gegenübergestellt

Den Grund hierfür liefern die Hackschnitzel selbst. Ihre Lagerung sowie die Speisung des Brenners sind im Vergleich zu Holzpellets komplizierter – die Brennstoffkosten meistens deutlich geringer.

Wo allerdings ausreichend Lagerfläche zur Verfügung steht und die Zufuhr unproblematisch ablaufen kann, bietet sich eine Hackschnitzelheizung als optimale Alternative an. Dies gilt im Besonderen für landwirtschaftliche Betriebe und für ländlich gelegene Ein-/Mehrfamilienhäuser, da so gleichzeitig Wärme wie auch warmes Wasser für das gesamte Haus gewonnen wird.

Die Anschaffungskosten für eine CO2-neutrale Hackschnitzelheizung liegen im Vergleich zu einer Gasheizung oder Ölheizung oder Pellet-Zentralheizung deutlich höher, die Kosten für Hackgut sind jedoch in der Regel wesentlich günstiger.

Die Investition amortisiert sich jedoch ab einem gewissen Bedarf an Biomasse-Brennstoff in angemessener Zeit und ist optimal für einen Wärmebedarf ab etwa 20 kW (Kilowatt). Der Umweltaspekt sowie die Unabhängigkeit von massiv schwankenden Preisen der fossilen Rohstoffe sind fast unschlagbare Gründe, über eine Hackschnitzelheizung ernsthaft nachzudenken.

Speziell größere Bauwerke, auch im kommunalen und gewerblichen Bereich, können auf diese Weise in der Energieversorgung deutlich Kosten einsparen.

Hackschnitzel - Was sind Hackschnitzel?

Es handelt sich hierbei um zerkleinerte Holzteile, die auch als Hackgut oder Holzhack bezeichnet werden. Diese werden als Biomasse-Brennstoff in der Holzindustrie sowie der Forstwirtschaft erzeugt und/oder finden als Rohstoff für diverse andere Produkte wie beispielsweise Span-/Dämmplatten und in der Papierindustrie ihre Verwendung.

Aufgrund der Energiewende spielen Hackschnitzel speziell als klimaneutrale Brennstoff-Biomasse (Holz) eine immer größere Rolle.

Die Basis für Holzschnitzel bilden Waldhölzer in Kombination mit Rest- und Altholz, welche mittels spezieller Maschinen zerschnitten, geschreddert genauer gesagt zerkleinert werden. Die einzelnen Holzstücke bekommen hierbei eine Größe, die von circa 2,8 bis 100 Millimeter reicht.

Hackgut bis maximal 30 Millimeter Durchmesser dient vorzugsweise der Verwendung in einer Hackschnitzelheizung im privaten Haushalt. Holzhack mit größeren Abmessungen wird in Biomasse-Heizwerken genutzt, um regenerative Energie zu erzeugen.

Hackschnitzel unterliegen zudem der EU-Norm EN 14961. Durch die EU-Norm wird unter anderem die Schüttraumdichte, der Wasser-/Chlor- und Asche- sowie Stickstoffgehalt einheitlich vorgegeben, um so den Heiz- genauer gesagt Brennwert festzulegen.

Mittels der EU-Regelungen wird den Verbrauchern gewährleistet, dass der Biobrennstoff Holzhack stets eine konstante Energieeffizienz liefert.

Der Lagerraum für Hackgut muss dabei ausreichend groß sein, da es deutlich mehr Volumen als für Heizöl/Pellets aufweist. Gute Luftzirkulation sowie ein trockenes Umfeld erhält die Brennqualität und verhindert eine Selbstentzündung.

Hackschnitzelheizung Förderung

Damit der CO2-Ausstoß deutlich verringert und die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen gesteigert wird, können Bauherren für die Umstellung auf eine umweltfreundliche Holzheizung oder Neuanschaffung einer Hackschnitzelheizung (Biomasse-Heizung) Zuschüsse/Förderung vom Staat und den zuständigen Kommunen beantragen.

So bietet zum Beispiel das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit einem Marktanreiz-Programm eine Förderung, wodurch es Hausbesitzer oder Gewerbetreibende erleichtert wird, auf effiziente erneuerbare Energien umzurüsten. Es muss sich dabei um vollautomatische Heizungsanlagen handeln, deren Nennwärme-Leistung 5 kW bis zu 100 kW (Kilowatt) beträgt.

Die Biomasse-Heizung muss zudem über einen Pufferspeicher verfügen, der mindestens 301 kW aufweist. Wird die Hackschnitzelheizung per Hand beschickt, muss die Anlage einen zusätzlichen Pufferspeicher beinhalten, der 55 Liter Minimum pro kW Nennwärmeleistung aufbringt.

Wird die Biomasse-Heizanlage zusätzlich durch eine Solaranlage ergänzt, kann ein zusätzlicher Bonus beantragt werden. Kann die Holzhack-Anlage neben Wärme auch Kälte erzeugen (Klimaanlage), können weitere Fördergelder bei der BAFA angefragt werden.

Hackschnitzelheizung Vorteile

Eine Hackschnitzelheizung wird als umweltfreundlich und CO2-neutral eingestuft, da lediglich das Hackgut während seiner Herstellung sowie beim Transport Emissionen verursachen kann.

Hackschnitzel gelten als kostengünstiger Biomasse-Brennstoff, da sie gegenüber Holzpellets meistens wesentlich preiswerter sind. Im Gegensatz zu Erdgas oder Heizöl können zeitweise ungefähr 50 Prozent der Brennmaterial-Kosten gespart werden.

Eine Hackschnitzelheizung ist sehr komfortabel, da Wärme und Warmwasser nach Bedarf vollautomatisch bereitgestellt wird. Manuelles Nachlegen des Hackguts entfällt ebenfalls, da die Beschickung mittels ausgeklügeltem Transportsystem abläuft.

Die Hackschnitzel benötigen zwar eine größere Lagerfläche als zum Beispiel Heizöl, die Vorschriften für eine Lagerung sind allerdings deutlich niedriger.

Hackschnitzelheizung Nachteile

Soll die bestehende Heizung auf umweltfreundliche Hackschnitzel umgestellt werden, bedarf es einer gewissen Investition. Soll eine Erst-Installation der innovativen Hackschnitzelheizung in einem Neubau erfolgen, müssen höhere Kosten im Vergleich zu traditionellen Heizungssystemen angesetzt werden.

Hackschnitzel können bei unsachgemäßer Lagerung und/oder zu hoher eigener Feuchtigkeit einen unangenehmen Geruch entwickeln. Wird derartiges Hackgut verbrannt, entstehen außerdem umweltschädliche Rauchgase.

Eine Hackschnitzelheizung benötigt an sich ausreichend Platz sowie einen durchlüfteten, trockenen Lagerraum (Silo) direkt neben der Anlage für das Hackgut. Der Brennkessel muss in einem separaten Raum aufgestellt werden. Je nach Größe der vorhandenen Räumlichkeiten können die Hackschnitzel auch im Kesselraum gelagert werden.

Die vollautomatische Beschickung der Hackschnitzelheizung erfordert ein, dem bestehenden Umfeld angepasstes, aufwendiges Zubringersystem. Die wöchentliche Entsorgung der Ascherückstände darf nie nicht vernachlässigt werden.

Hackschnitzelheizung Angebot

Hackschnitzelheizung und die Umwelt

Die Nutzung von Holzhack vermeidet die Abhängigkeit von unwiederbringlichen fossilen Ressourcen unserer Erde. Das Holz der Bäume ist zwar auch nur in begrenztem Maß vorhanden, es kann jedoch jederzeit aufgeforstet genauer gesagt können junge Bäume nachgepflanzt werden.

Gezielte Neupflanzungen werden beispielsweise staatlich geregelt und überwacht, sodass die Nutzung von heimischen Hölzern eine optimale Alternative zu Erdgas/Erdöl darstellt.

Hackgut ist somit speziell in ländlichen Regionen eine ideale Art umweltfreundlich Heizwärme und Warmwasser zu erzeugen. Hackschnitzel bieten sich als klimafreundlicher Biomasse-Brennstoff (Holz) an, was bedeutet, das die Hackschnitzelheizung ohne schädlichen Klimaeinfluss auszuüben, effizient arbeitet. Holzhack stößt dabei lediglich die Menge CO2 aus, die das Holz während seines Wachstums gespeichert hat.