Durch die zunehmende Verbreitung der Solaranlagen im privaten und professionellen Umfeld gleichermaßen rückt die Thematik einer langfristigen, sicheren Nutzung immer mehr in den Mittelpunkt. Vom Smartphone, der Waschmaschine oder dem Auto sind klassische Garantien hinlänglich bekannt, doch wie ist die Lage in diesem Bereich, wenn es um Photovoltaikanlagen geht?
Warum ist die Garantie für eine Solaranlage überhaupt wichtig?
Generell sorgen mehrere Gründe für eine enorme Relevanz der passenden Garantien bei einer Solaranlage. So spielen bereits die hohen Kosten eine zentrale Rolle. Denn eine gute Anlage auf dem neuesten Stand der Technik mit einer alltagstauglichen Leistung geht nicht selten mit einer Investitionshöhe im fünfstelligen Bereich einher.
Wer die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage berechnen möchte, nutzt hierfür in der Regel eine erwartete Lebensdauer der Komponenten von bis zu 20 Jahren. Doch die Gesetzeslage schreibt für die Hersteller nur eine Gewährleistungspflichtdauer von zwei Jahren vor. Die weiteren 18 Jahre würde also, wenn eine Garantie als Absicherung in Betracht kommen, um Ausfälle und finanzielle Einbußen effektiv zu vermeiden.
Was ist eine Produktgarantie für Solaranlagen?
Das Interesse der Kunden in eine sichere und langfristige Nutzung der eigenen Solaranlage haben natürlich auch die Hersteller erkannt. Deshalb bieten diese in der Regel eine umfassende Produktgarantie für die Solarmodule an.
Diese entspricht in den Grundsätzen der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistung, geht aber deutlich weiter bzw. erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. Laufzeiten von fünf bis zehn Jahre gelten für die Solarmodule mittlerweile als Standard, wenn es um eine Produktgarantie geht.
Was ist eine Leistungsgarantie für Solaranlagen?
Die Produktgarantie der Solarmodule erstreckt sich allerdings nicht auf die Nennleistung. Dies bedeutet: Sollte die Leistung der Module deutlich stärker als erwartet abnehmen, greift zumindest diese Absicherung nicht. Deshalb kommt eine zusätzliche Leistungsgarantie zur Anwendung.
Auch hier gibt es übliche Werte für, so garantieren die meisten Hersteller eine Mindestleistung von 90 Prozent über zehn Jahre hinweg. Immerhin noch bis zu 80 Prozent der Nennleistung sollten für die nächsten zehn bis 15 Jahre anliegen, die Gesamtdauer der Leistungsgarantie liegt also bei 20 bis 25 Jahre.
Wie gestaltet sich die Garantie bei weiteren Komponenten?
Nun besteht eine Solaranlage aber nicht nur aus den Modulen, auch die Wechselrichter und weitere Komponenten sind von Bedeutung. Hier liegt meist eine Garantiezeit von fünf Jahren an. Diese erstreckt sich auf Mängel, die auf Fehlern in der Konstruktion, der Ausführung oder des Materials basieren.
In vielen Fällen steht auch einer kostenlosen Verlängerung der Garantiezeit nichts im Wege. Zehn, 15 oder sogar 20 Jahre sind in diesem Fall für die weiteren Komponenten der Solaranlage möglich.
Welche Risiken gibt es bei der Garantie für Solaranlagen?
Lange Garantielaufzeiten gelten als wichtiges Argument für die Kunden, die Hersteller überbieten sich also selbst. Leider zeigen viele Erfahrungen und Tests, dass die Versprechen der Garantien oft umgegangen werden. Die formulierten Garantiebedingungen machen das Einfordern der Leistung oftmals beinahe unmöglich.
In vielen Fällen sind unter anderem teure und aufwendige Gutachten bereits im Vorfeld vorgeschrieben und auch eine Insolvenz des Herstellers, die in dieser Branche alles andere als selten ist, kann zu großen Problemen führen.
