Was bedeutet der Erntefaktor?

Der Erntefaktor ist ein Maß für die Effizienz eines Solarenergiesystems bei der Umwandlung von Sonnenlicht in Strom. Er ist definiert als das Verhältnis zwischen dem tatsächlichen elektrischen Energieertrag eines Solarmoduls oder einer Solaranlage über einen bestimmten Zeitraum und dem maximal möglichen elektrischen Energieertrag, der unter idealen Bedingungen erzielt werden könnte.

Der Erntefaktor berücksichtigt Faktoren wie Abschattung, Verschmutzung und andere Verluste, die die Menge des Sonnenlichts, die ein Solarmodul in Strom umwandeln kann, verringern können. Ein Solarmodul oder eine Solaranlage mit einem hohen Ertragsfaktor gilt als effizienter und erzeugt in einem bestimmten Zeitraum mehr Strom als ein Modul mit einem niedrigen Ertragsfaktor.

Was genau beschreibt der Erntefaktor?

Beim Erntefaktor handelt es sich um ein Maß für das Verhältnis von Aufwand und Ertrag. Ganz einfach gesagt, ermöglicht der Erntefaktor eine Berechnung des Zeitpunkts, ab welchem sich die Produktion eines Solarmoduls für den Bau einer Photovoltaikanlage gelohnt hat.

Denn bevor die Solarmodule bei einer entsprechenden Anlage überhaupt Energie gewinnen können, muss bei der Produktion sehr viel Energie aufgewandt werden. Letzten Endes beschreibt der Erntefaktor bei einem Solarmodul, wie oft die bisher eingesetzte Energie bei einem Modul im Laufe der Anwendung als Nutzenergie wieder gewonnen werden kann.

Je besser der Wert ausfällt, desto mehr lohnt sich die Investition für Sie als Anwender. In den vergangenen Jahren haben die modernen Module durch verbesserte Konstruktionen und höhere Standards bei der Produktion im Übrigen deutliche Fortschritte erzielen können, sodass der Erntefaktor generell deutlich besser ausfällt und Photovoltaikanlagen immer effizienter arbeiten.

Wie exakt wird der Erntefaktor für Module berechnet?

Bei der Berechnung des Erntefaktors ist es zunächst wichtig, sich klarzumachen, wie viel und welche Energie in Zusammenhang mit den Solarmodulen benötigt wird. Hier ist es nicht nur mit der einfachen Energie bei der Produkte getan. Unter anderem geht es auch um die verwendeten Materialien bzw. die wertvollen Rohstoffe, die Energie zum Transport oder auch die Energie, die im Rahmen der Wartung benötigt wird.

Dementsprechend gilt nicht nur die aktuell zugeführte Energie für die Berechnung, viele weitere Energiearten müssen beachtet werden. Die Berechnung des Erntefaktors ist letzten Endes nur noch eine Sache von Sekunden und benötigt zwei Werte: die zugeführte und die erzeugte Energie.

Teilen Sie die bezogene Energie durch die investierte Energie, um anschließend den Wert des Erntefaktors zu erhalten. Bei einem Wert von mindestens “1” sind die investierte und die erzeugte Energie, ab diesem Zeitpunkt rechnet sich die Nutzung einer Photovoltaikanlage zumindest in Bezug auf den Erntefaktor.

Welche Werte gelten für die verschiedenen Techniken?

Der Erntefaktor kommt zwar häufig in Bezug zu Solarmodulen und Photovoltaikanlagen zur Anwendung, Experten berechnen diesen aber auch für viele andere Energiearten. Bei einem Kohlekraftwerk liegt der Faktor bei etwa 0,3, bei einem Atomkraftwerk liegt diese bei 0,31. Prinzipiell nutzt sich der Energieaufwand also auf keinen Fall, wenn es um die entsprechende Energiegewinnung geht.

Bei modernen Solarmodulen und Photovoltaikanlagen sieht die Lage allerdings anders aus, die Werte des Erntefaktors fallen deutlich besser aus. Zugrunde liegt in der Regel eine Nutzungsdauer der Module von etwa 20 Jahren, wobei gute Produkte meist sogar deutlich längere Laufzeiten ermöglichen.

Je nach Standort erzielen beispielsweise polykristalline Anlagen einen Erntefaktor von 6,2 bis 14, monokristalline Anlagen von 4,8 bis 7,4 und Dünnschichtanlagen von 8,6 bis 21. Durch die optimalen Werte rechnen sich entsprechende Anlagen schon nach wenigen Jahren. Die genauen Werte können allerdings von Standort zu Standort deutlich variieren.